Kann Europa einem neuen Abschwung noch entgehen?
- Lesezeichen fĂŒr Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
In Deutschland zeigten sich zuletzt die AuftragseingĂ€nge sehr schwach. Ăber das MĂ€rchen von der starken, deutschen Wirtschaft hatte ich hier schon berichtet. In vielen anderen LĂ€ndern sieht es nicht besser aus. In Osteuropa lĂ€sst das Wachstumstempo deutlich nach. Italien steckt bereits wieder in der Rezession. Frankreich schrumpft zwar nicht, kann aber auch nicht wachsen.
Ermunternde Signale kamen zuletzt aus Spanien, Portugal, Griechenland und Irland. Spanien wÀchst seit einem Jahr wieder. Das Wachstum hat sich von Quartal zu Quartal beschleunigt. Angefangen hat es vor einem Jahr mit einem Plus von 0,1% und steht aktuell bei 0,6%. Portugal hat in den letzen 5 Quartalen in 4 davon Wachstum ausweisen können. Griechenland kam ebenfalls wieder in die Pluszone (+0,2%). Dynamisch ist das allerdings noch nicht... Einzig Irland legt wieder richtig los. Hier betrug das Quartalswachstum zuletzt 2,7%.
All das kann nicht darĂŒber hinwegtĂ€uschen, dass die Industrieproduktion in allen LĂ€ndern seit 3 bis 5 Monaten drastisch zurĂŒckgeht. Seit Anfang des Jahres hat sich das Wachstum der Industrieproduktion tendenziell verlangsamt. In den meisten LĂ€ndern ist es nun zum Erliegen gekommen oder sogar wieder rĂŒcklĂ€ufig. Ganz vorne mit dabei ist Frankreich. Hier schrumpfte die Produktion zuletzt um 2%.
SchwĂ€chephasen sind grundsĂ€tzlich ganz normal. Auch im Aufschwung gibt es nicht nur eine Richtung. Es gibt aber auch mittelfristige Warnsignale. Besonders gut eignet sich das Wachstum der Geldmenge M1 (Bargeld und Sichteinlagen). In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Geldmengenwachstum hervorragend als Vorlaufindikator geeignet. Die Grafik zeigt das BIP Wachstum im Euro WĂ€hrungsraum und das Wachstum von M1, allerdings zwei Quartale nach vorne verschoben. Ganz exakt ist das nicht. Man könnte die M1 Zeitreihe auch drei Quartale nach vorne schieben. In beiden FĂ€llen Ă€ndert das aber nichts am Vorlaufcharakter. Die Frage ist lediglich wie schnell der Abschwung in der Wirtschaft nach dem RĂŒckgang des M1 Wachstums kommt.
Das M1 Wachstum hat ungefĂ€hr zu Jahreswechsel eine Trendumkehr eingeleitet. Jetzt, 2 Quartale spĂ€ter, zeigt auch das Wirtschaftswachstum einen Knick nach unten. Das deutet zumindest darauf hin, dass es auch im dritten Quartal kaum besser wird. Das wĂ€re sehr ungewöhnlich. Ob dann aus zwei schwachen Quartalen ein neuer, waschechter Abschwung wird - darĂŒber kann man nur spekulieren. Es könnte grundsĂ€tzlich wie 2004/05 kommen. Hier kam es lediglich zu einer temporĂ€ren SchwĂ€chephase.
Das ist natĂŒrlich das favorisierte Szenario. Eine neue, flĂ€chendeckende Rezession dĂŒrfte der Eurokrise ein fulminantes Comeback ermöglichen. Inzwischen wissen wir, dass die EZB zu allem bereit ist. Muss die EZB allerdings ihr MaĂnahmenpaket noch einmal deutlich ausweiten, dann lĂ€sst das tiefgreifende Zweifel an den bisherigen MaĂnahmen und deren Wirkung zu. Wenn die EZB es in den vergangenen Jahren nicht richten konnte, wieso sollte sie es dann jetzt tun können?
Persönlich gehe ich nicht von einem langanhaltenden Abschwung aus. Es kommt aber auch nicht zum groĂen Befreiungsschlag fĂŒr die europĂ€ische Wirtschaft, den sie so dringend gebraucht hĂ€tte. Es sieht derzeit eher danach aus, als mĂŒssten wir uns bis nĂ€chstes Jahr mit einem weiter so (sprich Stagnation) anfreunden.
Die europĂ€ischen AktienmĂ€rkte sind im Griff der Ukrainekrise. Die heute gestartete Erleichterungsrallye kann noch andauern. Ist die Erleichterung aber erst einmal eingepreist, dann dĂŒrften sich Anleger wieder auf andere Themen konzentrieren. Und da sind die fundamentalen Daten momentan einfach schlecht. Bis Ende September/Anfang Oktober sehe ich in Europa noch Luft nach unten, vor allem beim Dax.
Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:
â 50 Euro Startguthaben bei justTRADE
â ab 0 ⏠Orderprovision fĂŒr die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
â 4 ⏠pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen - dank Quote-Request-Order
Nur fĂŒr kurze Zeit: Erhalte eine Ăberraschung von stock3 on top!


wirtschaftskrise...........................??
eurokrise....................................nein
schuldenkrise.............................ja
zinsen..EZB-------------------------nein
politische krisen.........................ja
Sanktionen................................ja
psychologische Auswirkungen..ja
börsenentwicklung....................??.
..
sehr geehrter herr schmale
..
eine umfangreiche Analyse, in der viele Fakten zusammengestellt wurden.
..
ich habe mir erlaubt, ebenfalls einige punkte aufzufĂŒhren, die ihre Analyse
beeinflussen werden.
..
EURO - SCHULDENKRISE - ZINSEN
..
es gab und gibt keine eurkrise, lediglich wegen schulden bzw. ĂŒberschul-
dung ausgelöste Vertrauenskrisen zb. Griechenland.!
die Zinspolitik ermöglicht RĂŒckfĂŒhrung..
..
ein niedriger Eurokurs verbessert sogar die exportchancen,
insbesondere die Deutschlands.
..
POLITISCHE KRISEN - SANKTIONEN - PSYCHOLOGISCHE AUSWIRKUNG
..
politische krisen beeinflussen die wirtschaftsentwicklung wegen der der
Verunsicherung bzw. negativer Wahrnehmung und ZukunftsÀngsten..
Sanktionen zerstören vertrauen der Bevölkerung und beeinflussen das
konsumverhalten sowie die Vertragstreue zwischen Staaten und unternehmen.
..
BĂRSENENTWICKLUNGEN
..
fundamentaldaten
chartdaten
Psychologie...........zzt. ĂŒberwiegen psychologische ErwĂ€gungen
mutige anleger nutzen die Unsicherheit
fĂŒr gezielte kĂ€ufe - zb. gazprom -
..
mfg
oldendorp
â
âHallo Herr Schmale,
es ist nicht von der Hand zu weisen, das in den EU-Problemstaaten Wachstum vorliegt. Wesentlich rsanter als das BIP wachsen jedoch die Schuldenberge. In Italien ist die Lage besonders desolat. Italien durchlebt aktuell die 3. Rezession seit der Finanzkrise. An jeder Ecke werden Immos zum Verkauf offeriert, oft zu SchnĂ€ppchenpreisen. Die jĂŒngsten Daten aus den USA sind auch nicht berauschend, Japan röchelt, die Immo-Blase in China ist geplatzt. Ich schĂ€tze die Chance fĂŒr einen neuerlichen Hardcoreeinsatz der Zentralbankster in den nĂ€chsten Monaten fĂŒr relativ hoch ein. Monster QE forever.