Käufer dringend gesucht - Lone Star will die marode IKB wieder loswerden
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Kaum zwei Jahre nach der Übernahme der krankenden IKB Mittelstandsbank will der Käufer und Finanzinvestor Lone Star das Institut wieder abstoßen. Lone-Star-Europa-Chef Bruno Scherrer sagte im Gespräch mit dem Handelsblatt, der Verkaufsprozess sei bereits in Gang gesetzt worden. Gemeinsam mit der US-Finanzdienstleister Perella Weinberg werde der Markt nach möglichen Interessenten abgegrast, ein Eigentümerwechsel bis zum Frühjahr 2011 sei denkbar. Die Bank sei attraktiv für einen neuen, strategischen Partner, der Zeitpunkt für einen Verkauf gerade richtig.
Jeder, der von der Erholung der deutschen Wirtschaft und des Mittelstands profitieren wolle, habe hier eine "großartige Möglichkeit". Scherrer habe gegenüber der Zeitung indirekt angedeutet, dass das Bankhaus HSBC Trinkaus in der Vergangenheit auf Lone Star zugekommen sei, um über einen Kauf der IKB zu verhandeln.
Ob am Markt tatsächlich Nachfrage für das Institut besteht, ist offen. Noch immer ist die IKB nicht gesundet und schreibt hohe Verluste. Alleine im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres fiel ein Minus von 135 Millionen Euro an.
Die IKB hatte über Zweckgesellschaften Wertpapiere, die auf zweitklassigen US-Immobilienkrediten beruhten, in Höhe von 13,9 Milliarden Euro angehäuft. Für deren Verbindlichkeiten musste sie einstehen. Nach dem Zusammenbruch dieses Marktes stand die Bank deshalb kurze Zeit später wegen hoher Verluste der Zweckgesellschaften fast vor dem Aus. Erst durch einen zehn Milliarden Euro-Rettungsschirm ihrer damaligen Hauptaktionärin, der staatlichen Förderbank KfW, des Bundes und privater Banken wurde das Institut wieder liquide und gerettet. Doch das blieb nicht ohne Folgen: Die frühere Ertragsperle wurde nach einem zähen Bieterwettbewerb an den Finanzinvestor Lone Star verkauft. Die Verluste übernahm die KfW - und damit letztlich der Steuerzahler.
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