Justiz geht in einer groß angelegten Aktion gegen Anlagebetrüger vor
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München (BoerseGo.de) - Die deutsche Justiz ist in einer spektakulären Aktion gegen mutmaßliche Anlagebetrüger vorgegangen. Die Staatsanwaltschaft München hat die Büros und Wohnungen von Dutzenden Verdächtigen in Deutschland und in Österreich durchsuchen lassen. Der Razzia gingen mehr als zweijährige Ermittlungen voraus. Die Vorwürfe lauteten auf Marktmanipulation und Insiderhandel mit Aktien, sagte die Sprecherin eine Anklagebehörde am Donnerstagabend.
Die Verdächtigen sollen in mindestens 20 Fällen Aktien von meist wertlosen Unternehmen gekauft und anschließend gemeinschaftlich hochgetrieben haben. Über Kanäle wie Börsenbriefe oder Onlineforen wurden die Papiere einer breiten Anlegerschaft zum Kauf angeboten. In der Mehrheit der Fälle stürzten die Aktienkurse anschließend ab, viele der Papiere dümpeln heute als Pennystocks vor sich hin.
Anders lief es im wohl spektakulärsten Fall möglicher Marktmanipulation. Im Sommer 2008 brach die Aktie des Internet-Zahlungsverkehrsspezialisten Wirecard ein, nachdem die Anlegerschutzorganisation SdK dem Unternehmen Fehlbilanzierung vorgeworfen hatte. Später stellte sich heraus, dass SdK-Vorstand Markus Straub und zumindest ein ehemaliges Mitglied mit Hebelpapieren auf einen Kursverfall der Wirecard-Aktie gesetzt hatten. Straub musste daraufhin von seinem Amt zurücktreten. Um welche Aktien es sich bei den jetzt laufenden Ermittlungen dreht, ob sie auch im Zusammenhang mit dem Wirecard-Fall stehen und wer die Beschuldigten sind, wollten weder Staatsanwaltschaft noch BaFin auf Anfrage kommentieren.
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen seit dem Jahr 2007.
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