Jeffrey Gundlach: Anleger sollten sich „anschnallen“!
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In einer Kurznachricht auf X (ehemals Twitter) schrieb Gundlach am Mittwoch: "Die Renditekurve deinvertiert sich sehr schnell. Sie lag vor ein paar Monaten bei -108 Basispunkten. Jetzt bei -35 Basispunkten. (...) Wenn die Arbeitslosenquote nur um einige Zehntel steigt, wird es eine Rezessionswarnung geben. Anschnallen."
In seiner Nachricht bezog sich Gundlach auf die invertierte Zinsstrukturkurve, bei der Anleihen mit längerer Laufzeit seit dem vergangenen Jahr anders als normal eine niedrigere Rendite aufweisen als Anleihen mit kürzerer Laufzeit.
Ablesen lässt sich die Inversion der Zinsstrukturkurve beispielsweise am folgenden Chart (Quelle: Federal Reserve Bank of St. Louis, modifiziert), der die Renditedifferenz bei US-Staatsanleihen mit Laufzeiten von zehn und zwei Jahren zeigt. Die aktuelle Inversion ist gelb markiert.
Vor den großen Rezessionen der Vergangenheit zeigte die Zinsstrukturkurve stets eine Inversion und die Differenz der Anleiherenditen von Papieren mit Laufzeiten von zehn Jahren und zwei Jahren rutschte zunächst in den negativen Bereich. Dies ist in der Grafik rot markiert. Bevor dann die Rezession tatsächlich begann (grau schraffierte Bereiche) deinvertierte die Zinsstrukturkurve wieder, die in der Grafik gezeigte Renditedifferenz stieg also wieder in den positiven Bereich. Dies lag in erster Linie daran, dass die Marktteilnehmer wegen der bevorstehenden Krise mit baldigen Zinssenkungen durch die Notenbank rechneten, was sich v.a. in einer sinkenden Rendite „am kurzen Ende“ niederschlug.
Dass sich die Renditedifferenz aktuell wieder in Richtung des positiven Bereichs entwickelt, ist in der Grafik grün markiert. Darauf bezog sich Gundlach mit seiner Aussage, dass die Renditekurve schnell deinvertiere.
Sollte die Renditedifferenz tatsächlich wieder in den positiven Bereich steigen, könnte typischerweise einige Monate bis maximal ein Jahr später die Rezession beginnen, wenn man sich an der Entwicklung der Vergangenheit orientiert. Natürlich gibt es aber keine Garantie dafür, dass sich die Entwicklung der Vergangenheit auch dieses Mal wiederholt.
Fazit: Der bekannte US-Investor Jeffrey Gundlach hat auf die schnell De-Invertierung der US-Zinsstrukturkurve hingewiesen. In der Vergangenheit war zunächst eine invertierte Zinsstrukturkurve vor großen Rezessionen und Börsencrashs feststellbar. Bevor die Krise dann tatsächlich begann, deinvertierte die Zinsstrukturkurve allerdings wieder und die Renditedifferenz stieg wieder in den positiven Bereich. Auch aktuell entwickelt sich die Renditedifferenz wieder in Richtung des positiven Bereichs.
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