Fundamentale Nachricht
16:15 Uhr, 17.06.2020

Japans Wirtschaft hat zu kämpfen, BoJ stützt

Die Bank of Japan hat beschlossen, mit einem neuen Kreditpaket die Liquidität der japanischen Unternehmen noch stärker zu stützen. Dass die Firmen Hilfe gut gebrauchen können, zeigen auch die heutigen Daten zum Außenhandel.

Tokio (Godmode-Trader.de) - Seitens der Notenbanken und der Politik wird nicht mehr gekleckert, sondern richtiggehend geklotzt. Weitere Maßnahmenpakete gegen die Auswirkungen der Corona-Krise werden angekündigt, auf die Zielgerade gebracht oder schon umgesetzt. Gestern setzte die Bank of Japan entsprechende Akzente. Sie stellt eine Bio. USD für Firmenkredite zur Verfügung.

Mit den Mitteln will die BoJ Firmen über Liquiditätsengpässe hinweghelfen und ist auch bereit, bei Bedarf nachzulegen. Zentralbankchef Haruhiko Kuroda betonte, dass die Notenbank im Bedarfsfall nicht zögern werde, weitere notwendige stützende geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen. Kuroda thematisierte auch die hohe Unsicherheit durch die Coronavirus-Krise. Er sagte, dass man bereit sein müsse, flexibel auf die Pandemie zu reagieren. Hier gebe es verschiedene Wege. Dabei verwies er auch auf die Möglichkeiten weiterer Zinssenkungen. Er betonte aber, dass die Bank of Japan extrem niedrige langfristige Kapitalmarktrenditen nicht für zielführend halte. Ziel müsse es sein, die Zinsstrukturkurve relativ stabil auf niedrigem Niveau zu verankern. Mittelfristig erwartet die Bank of Japan eine nachhaltige Erholung der japanischen Wirtschaft. Zunächst sei aber noch mit Belastungen zu rechnen.

Dass Japans Wirtschaft zu kämpfen hat, zeigen die heutigen Daten zum Außenhandel im Mai. Der Wert der japanischen Exporte sank im Berichtsmonat um 28,3 Prozent auf 4,2 Bio. Yen, wie die Regierung mitteilte. Damit fiel der Wert deutlich schlechter aus, als Experten erwartet hatten. Im April hatte das Minus bei den Ausfuhren 22 Prozent betragen, im März bei 12 Prozent. Die Ausfuhren in die USA gingen sogar um gut die Hälfte auf 588 Mrd. Yen zurück. Relativ stabil waren dagegen die Geschäfte der Exportunternehmen mit China.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten