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17:54 Uhr, 12.03.2020

Japans Notenbank ist bereit zu helfen

Die japanische Zentralbank schließt weitere Schritte zur Stützung der Konjunktur im Vorfeld ihrer Sitzung in der kommenden Woche nicht aus.

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank von Japan hat ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt bereit, angesichts der Coronavirus-Epidemie weitere Schritte zur Unterstützung der Wirtschaft zu unternehmen. Dies kündigte Gouverneur Haruhiko Kuroda nach einem Treffen mit Premierminister Shinzo Abe am Donnerstag an.

Die Regierung arbeitet aktuell an einem neuen Konjunkturpaket, das Barauszahlungen an Haushalte und Subventionen an Tourismusunternehmen, die von einem Einbruch der Besucherzahlen aus Übersee betroffen sind, umfassen könnte, sagten informierte Regierungsbeamte der Nachrichtenagentur Reuters. Der Umfang des Pakets, das im April vorgestellt werden soll, könnte zwischen 10 und 20 Bio. Yen (umgerechnet 96 bis 193 Mrd. Dollar) liegen, finanziert durch Staatsanleihen, hieß es.

Das Treffen zwischen Kuroda und Abe - das dem Meinungsaustausch über die Wirtschaft und die Märkte dient und nur wenige Male im Jahr angesetzt ist, fand nun zufälligerweise direkt vor der kommenden Sitzung der Bank of Japan in der nächsten Woche statt.

Sollte der Yen weiter steigen, könnten die Unternehmensgewinne unter Druck geraten und die Lohnzuwächse geringer ausfallen. Auf der Sitzung am 18. und 19. März dürfte die Notenbank daher ihre Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft verstärken, wie zahlreiche Volkswirte erwarten. Die BoJ würde sich der Fed, der Bank of England und auch der Europäischen Zentralbank anschließen, wenn sie neue Notfallmaßnahmen auflegt. Sowohl die Fed als auch die BoE haben ihre Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt gesenkt, die EZB dagegen will ihr Anleihenkaufprogramm ausweiten und besonders günstige Langfristkredite für Geschäftsbanken anbieten.

Kuroda betonte, dass die BoJ als Reaktion auf die jüngsten Marktverwerfungen bereits reichlich Liquidität zur Verfügung gestellt und die Käufe von Vermögenswerten intensiviert habe. Den Banken wurde Anfang März der Ankauf von Staatsanleihen im Wert von 500 Mrd. Yen (etwa 4,2 Mrd. Euro) angeboten. „Wir beobachten die Lage weiterhin genau und werden nicht zögern, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, wenn das notwendig wird", sagte Kuroda.

Die Zeit für Hilfspakete - fiskalisch oder geldpolitischer Natur - ist auch in Japan reif: Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage hat sich die Geschäftsstimmung der großen japanischen Hersteller im Zeitraum Januar bis März auf ein neunjähriges Tief eingetrübt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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