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11:11 Uhr, 21.12.2011

Japan: Großrazzia bei angeschlagenem Olympus-Konzern

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Tokio (BoerseGo.de) – Der Bilanzskandal rund um den japanischen Hersteller für optodigitale Produkte, Olympus, weitet sich aus. Die japanische Polizei durchsuchte am heutigen Mittwoch die Zentrale und weitere Büros des Konzerns in Tokio und anderen Städten. Auch Wohnungen früherer leitender Mitarbeiter wurden durchsucht. Es besteht der Verdacht von Verstößen gegen Gesetze zum Börsenhandel.

An der Großrazzia beteiligten sich neben einer Sondereinheit der Tokioter Staatsanwaltschaft die Wertpapier-Aufsicht und die Polizei. Ziel war die Sicherstellung von Beweismaterial gegen frühere Top-Manager des Konzerns.

Olympus steht wegen massiver Bilanzfälschung unter Druck. In den 1990er Jahren wurden dem Unternehmen zufolge Investmentverluste mit Hilfe von Übernahmen verschleiert und nicht in der Bilanz verbucht. Der frühere Firmenchef Michael Woodford hatte dies noch Mitte Oktober öffentlich kritisiert. Das Unternehmen verteidigte das Vorgehen zuvor aber vehement und zwang Woodford seinen Hut zu nehmen. Erst auf Druck von Aktionären wurde schließlich eine unabhängige Kommission mit der Prüfung beauftragt. Olympus entschuldigte sich mittlerweile bei Anlegern und Partnern. Olympus-Vizepräsident Hisahi Mori wurde entlassen.

Nach Angaben der Prüfungskommission wurden nach aktuellem Kenntnisstand Verluste von insgesamt 134,8 Milliarden Yen verschleiert. Wie es von der Kommission weiter hieß, sind auch drei Milliarden Yen an fünf Mitarbeiter deutscher und Liechtensteiner Banken geflossen. Sie erhielten das Geld als Belohnung für ihre Kooperation bei der Verschleierung der Verluste.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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