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11:43 Uhr, 16.11.2015

Japan: Da ist sie nun, die Rezession!

Japan steckt nun offziell erneut in der Rezession. Hauptverantwortung für den Rückgang der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal tragen die Unternehmen, die ihre Vorräte abbauten und sich auch mit Investitionen spürbar zurückhielten. Exporte und Binnenkonsum sendeten hingegen Hoffnungszeichen.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Wirtschaft ist in die Rezession gerutscht. Wie die Regierung am Montag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Zeitraum Juli bis September um eine Rate von annualisiert 0,8 Prozent. Analysten hatten nur mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet. Im Vorquartal war die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,2 Prozent geschrumpft. Im Vergleich zum Vorquartal verminderte sich die Wirtschaftsleitung im dritten Jahresviertel um 0,2 Prozent, während Experte auf dieser Basis einen leichten Anstieg um 0,1 Prozent erwartet hatten.

Vor allem die Vorräte haben im Berichtsquartal einen negativen Beitrag geliefert. Bereinigt um diesen Effekt hätte es für ein BIP-Plus gereicht. Der private Konsum verbesserte sich im Quartalsvergleich um 0,5 Prozent. Die realen Exporte konnten trotz schwacher Nachfrage aus China wieder im positiven Bereich mit einem Anstieg um 2,6 Prozent zum Vorquartal Fuß fassen. Zuvor waren die Ausfuhren noch um 4,3 Prozent zurückgegangen.

Für viele Experten war enttäuschend, dass die Investitionen der Firmen schon das zweite Quartal in Folge negativ ausfielen. Die Unternehmen zeigten sich zu zurückhaltend, dies trübe die Zukunftsaussichten, bemerkten die Analysten der NordLB in einem Kommentar. Die Kapitalausgaben sanken um 1,3 Prozent. Allerdings gibt es Indizien für Verbesserung seitens der Auftragslage und der Investitionsplanung.

Seit dem Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe Ende 2012 ist Japan nun schon zum zweiten Mal in eine Rezession geschlitterte. Zwar wird im laufenden Quartal wieder mit einem Wachstum gerechnet. Dennoch dürften die schlechten BIP-Zahlen die Bank of Japan über eine expansivere Geldpolitik zumindest nachdenken lassen. An diesem Donnerstag findet die nächste reguläre Sitzung der Notenbank statt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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