Japan: Eine Rezession, die sich gewaschen hat
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Technisch betrachtet liegt eine Rezession vor, wenn eine Volkswirtschaft zwei Quartale hintereinander schrumpft. Im Falle Japans liegt solch eine Lage nun vor. Und es sieht bei Weitem auch nicht danach aus, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im aktuellen Jahresviertel eine Chance hätte zu wachsen.
Dem revidierten Bericht des Cabinet Office in Tokio vom Montag zufolge sank das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Schlussquartal 2019 um annualisiert 2,2 Prozent. Der Wert fällt damit zumindest günstiger als die ursprüngliche Schätzung einer Schrumpfung von 3,4 Prozent aus. Ökonomen hatten eine Revision von minus 2,1 Prozent erwartet.
Die japanische Regierung revidiert ihre vorläufigen BIP-Daten, um Investitionszahlen aus einer später veröffentlichten Unternehmensumfrage mit einbeziehen zu können. Diesmal könnte eine niedrige Rücklaufquote inmitten der Corona-Pandemie die Ergebnisse verzerrt haben, wie das Finanzministerium mitteilte, nachdem die Umfrage im letzten Quartal einen unerwarteten Anstieg der Investitionsausgaben angezeigt hatte.
Die meisten Analysten gehen davon aus, dass sich die Rezession Japans in diesem Quartal vertieft und das BIP um mehr als 20 Prozent schrumpfen wird, was der stärkste Rückgang seit dem Jahr 1955 bedeuten würde. „Eine geringfügig engere Kontraktion, die Japan immer noch in eine Rezession stürzt wird das Bild nicht ändern. Die Wirtschaft Japans ist auf dem Weg zu einem tiefen Einbruch in diesem Jahr, auch wenn die Regierung und die Zentralbank ihre Unterstützung erhöhen“, sagte ein Ökonom der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Premierminister Shinzo Abe beendete vor zwei Wochen den nationalen Notstand etwas früher als geplant und verlagerte den Schwerpunkt seiner Politik darauf, die Wirtschaft so schnell wie möglich wieder hochzufahren. Die Regierung verdoppelte im vergangenen Monat ihre vorgeschlagenen Konjunkturmaßnahmen auf etwa 2 Bio. Dollar bzw. 40 Prozent des BIP, um Unternehmen und Haushalten in der Corona-Krise zu stützen. Einigen Analysten zufolge sind die Pakete noch immer nicht groß genug, um die Ausgaben nachhaltig anzukurbeln.
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