Fundamentale Nachricht
08:50 Uhr, 16.12.2013

Jandaya Wake Up Call: DAX, Kabinett, China, Amazon, Dt. Telekom, Aurubis

Der in dieser Woche anstehende Zinsentscheid in den USA bleibt im Fokus der Anleger. Wird die Fed die Politik des billigen Geldes weiter aufrechterhalten oder eine erste Drosselung der Anleihenkäufe ankündigen? Es bleibt spannend, die Anleger werden sich also weiter in Zurückhaltung üben.

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DAX - Notenbankpolitik schlägt Realpolitik

Die Spekulationen über die in dieser Woche anstehende Zinsentscheidung in den USA wildern weiter, der Termin wird an den Börsen das beherrschende Thema bleiben. Wird die Fed ihre Politik des billigen Geldes weiterführen oder ihre monatlichen Anleihenkäufe zurückschrauben? Es ist zu erwarten, dass sich die Anleger vor dem Entscheid am Mittwoch weiter zurückhalten, eine Weihnachtsrallye erwarten demnach nur noch wenige Marktteilnehmer. L&S taxiert den deutschen Leitindex zum heutigen Handelsauftakt mit 0,09 % bei 8.997 Punkten schwächer.

Die Börse in Tokio schloss bereits deutlich schlechter. Der Nikkei verlor 1,62 %. Hier hatte der Tankan-Konjunkturbericht angesichts der eingetrübten Erwartung enttäuscht.

Bei dieser Themenlage rücken die realpolitischen Umwälzungen etwas in den Hintergrund. Dabei ist am Wochenende die längste Regierungsbildung in der Geschichte der Bundesrepublik zu Ende gegangen. Größte Überraschung bei der Besetzung der Ministerposten ist die Berufung von Ursula von der Leyen zur Verteidigungsministerin. Wolfgang Schäuble bekommt als alter und neuer Finanzminister breite Zustimmung. Kritik an der Verteilung der Ministerposten äußerte der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft. Verbandspräsident Ohoven sagte zu „Handelsblatt Online", mit Wirtschaftsminister Gabriel und Arbeitsministerin Nahles habe der Wahlverlierer SPD gleich zwei Schlüsselressorts erhalten. Dies werde für die Wirtschaft teuer. Allein die Umsetzung der Rentenpläne bedeute zusätzliche Belastungen von 130 Milliarden Euro bis 2030, so Ohoven.


Das Währungspaar EUR/USD zeigt sich fester. Aktuell 1,3760 US-Dollar nach 1,3734 US-Dollar am späten Freitagabend. Am Vormittag sind die europäischen Einkaufsmanagerindizes im Blick.

Lautenschläger für Asmussen-Nachfolge im Gespräch

Bundesbank-Vizepräsidentin Lautenschläger ist für einen Posten im EZB-Direktorium im Gespräch. Nach Medienberichten soll Lautenschläger das bisherige EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen ersetzen, der beamteter Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium wird. Demnach soll Lautenschläger auch Vizechefin der künftig bei der EZB angesiedelten Bankenaufsicht werden.

Irland verlässt Euro-Rettungsschirm

Irland hat den Euro-Rettungsschirm als erstes Krisenland verlassen. Der Schutzmechanismus, der Kredithilfen von insgesamt 67,5 Mrd. Euro umfasste, lief am Sonntagabend aus. Das Land muss nun finanziell wieder auf eigenen Füßen stehen und sich über den Kapitalmarkt refinanzieren.

Athen fordert weiteren Schuldenerlass

Das angeschlagene Euro-Land Griechenland pocht auf einen weiteren Schuldenerlass, sobald sich das Erreichen eines Primärüberschusses bestätigt. „Wir bestehen darauf, dass eine Entscheidung über eine Reduktion unserer Schuld im Frühjahr getroffen wird", sagte Ministerpräsident Samaras der Athener Zeitung „Kathimerini".

Mehrere Amazon-Standorte werden bestreikt

Der Online-Versandhändler Amazon wird heute erneut bestreikt. Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland haben die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Ver.di fordert, dass die bundesweit rund 9.000 Mitarbeiter in den Versandzentren des Unternehmens nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels bezahlt werden. Amazon orientiert sich an den günstigeren Konditionen der Logistikbranche.

Sprint an T-Mobile USA interessiert

Das „Wall Street Journal“ berichtete von Übernahmeplänen des US-Mobilfunkanbieters Sprint für die T Mobile USA, die US-Mobilfunktochter der Dt. Telekom. Der Wert des Deals könnte bei mehr als 20 Mrd. Dollar liegen, hieß es unter Berufung auf informierte Kreise.

Chinas Industrie durchlebt Schwächephase

Der HSBC Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in China ist im Dezember in der vorläufigen Fassung auf 50,5 Punkte gefallen, nach 50,8 Zählern im November. Experten hatten eine Aufhellung auf 51,0 Punkte erwartet.

Aurubis kappt Dividende deutlich

Die schwache Konjunktur und Kosten für den Konzernumbau haben den Gewinn von Aurubis, Europas größter Kupferhütte, im vergangenen Geschäftsjahr mehr als halbiert. Der Gewinn vor Steuern sackte von 296 auf 114 Mio. Euro ein. Aurubis kürzte die Dividende für das Geschäftsjahr 2012/13 von 1,35 auf 1,10 Euro je Aktie.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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