Fundamentale Nachricht
12:38 Uhr, 20.01.2014

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Ein Schock für den deutschen Aktienmarkt waren die überraschend gemeldeten Zahlen der Deutschen Bank. Das Institut häuft im 4. Quartal einen Milliardenverlust an. Nach der Rallye der vergangenen Woche ist heute im Dax erst mal Tristesse angesagt.

Erwähnte Instrumente

DAX

In der vergangenen Woche machte der Dax einen Sprung von 3 % nach oben, am Freitag hatte der Index bei 9.789 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. Doch bereits zum heutigen Handelsbeginn wurde deutlich, dass die Rallye vorerst eine Pause einlegt. Die enttäuschende Quartalsbilanz der Deutschen Bank sorgte für einen gehörigen Stimmungsdämpfer. Anfangs verlor der Dax 0,4 %, gegen Mittag liegt das Börsenbarometer noch mit 0,18 % hinten (bei 9.728 Punkten).

Charttechnik

In den USA wird heute nicht gehandelt und das bekommt auch der Dax zu spüren. Streckenweise erlahmt der Handel und unter diesen Bedingungen sind charttechnische Impulse mit Vorsicht zu genießen. Aktuell versuchen die Käufer den heutigen Rückfall unter 9.700 Punkte zu negieren. Solange der Index aber unterhalb von ca. 9.755 Punkten bleibt, besteht das Risiko, dass im Tagesverlauf eine weitere Verkaufswelle folgt. Das erste Ziel läge beim bisherigen Tief bei 9.672 Punkten.

Thema des Tages

China hat im vergangenen Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 7,7 % erreicht. Die gleiche Zahl wurde für das vierte Quartal 2013 ausgewiesen. Der Wert für das Gesamtjahr liegt gleichauf mit dem Wachstum von 2012. Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen. Auch übertreffen sie das Jahresziel der Regierung von 7,5%, das als eine Untergrenze gilt.

2014 könnte sich das Wachstum noch weiter verlangsamen. Die Regierung strebt strukturelle Reformen an und will dafür auch eine geringere Wachstumsrate in Kauf nehmen. 7 Prozent Plus gelten aber als Untergrenze. Sorge bereitet die rasant gestiegene Verschuldung von Kommunen und Staatsbetrieben sowie das ausufernde Schattenbankensystem.

Aktien im Blick

Die Deutsche Bank-Aktie gibt nach überraschend schwachen Q4-Zahlen aktuell um 3,77 5 nach. Das Institut vor Steuern einen Verlust von 1,15 Mrd. Euro geschrieben. Die Commerzbank hält dem Branchenkollegen die Treue. Das Rating bleibt auf „Add“. Die Zahlen hätten zwar enttäuscht, die Kernkapitalquote habe sich im Vergleich zum Ende des Vorquartals hingegen nicht verändert, hieß es.

Die Dt. Telekom soll laut Presseinformationen mit dem japanischen Kommunikationskonzern Softbank über einen Verkauf der Tochter T-Mobile US verhandeln. Die Aktie springt um 0,45 % an.

Wincor Nixdorf notieren nach Zahlen mit einem Abschlag von 1,02 %.

Metro verteuern sich nach Bekanntwerden der Börsengang-Pläne für die russischen Großmärkte zuletzt mit 1,29 %.

Konjunktur

Nach der Heraufstufung der Kreditwürdigkeit durch Moody's reagierte der Anleihemarkt mit einem Rückgang der Renditen für irische Staatsanleihen. Papiere mit Laufzeit von 10 Jahren gehen um 0,18 auf 3,25 % runter.

Der Auftragseingang für italienische Industrieunternehmen ist im November überraschend um 2,3 % zum Vormonat gestiegen. Dies ist der stärkste Zuwachs seit vergangenen Mai

Währungen

EUR/USD hat zu Wochenbeginn zunächst ein frisches Achtwochentief bei 1,3506 erreicht, sich jedoch im Verlauf wieder berappelt und bislang bis 1,3562 im Hoch zugelegt.

NZD/USD erholt sich ebenfalls von seinem Kursrücksetzer bis zutiefst 0,8208. Den Kiwi belastet hatten zudem Berichte über ein Erdbeben der Stärke 6,3 auf der Nordinsel Neuseelands, das jedoch letzten Endes keine größeren Schäden anrichtete.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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