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12:29 Uhr, 25.11.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Der Dax ist am Montag auf neue Höchststände geklettert. Zuletzt überwand der Index die 9.300-Punkte-Marke. Wie lange setzt sich die Hausse noch fort? Börsianer werden zunehmend skeptisch.

Erwähnte Instrumente

DAX

Der Dax ist am Montag auf neue Höchststände geklettert. Zuletzt überwand der Index die 9.300-Punkte-Marke und liegt mit 0,89 % vorne. Ein Potpourri günstiger Nachrichten sorgt für die positive Stimmung: Gute US-Vorgaben, ein Nachwirken des überraschend starken ifo-Geschäftklimas vom Freitag sowie die Einigung mit dem Iran im Atomkonflikt spielen dabei die Hauptrollen. Börsianer stehen der rasanten Börsenentwicklung zunehmend skeptisch gegenüber. Man freut sich zwar über Rekordhochs, traut der Hausse aber nicht wirklich über den Weg.

Charttechnik

Nach den guten Kursgewinnen wäre nun ein Auspendeln des Aufwärtsimpulses um 9.315/25 Punkte einzuplanen, von wo aus die Verkäufer versuchen könnten, eine Korrektur in Richtung der Gapunterkante bei ca. 9.250 Punkten zu starten. Ein Ausschöpfen dieses Potenzials ist jedoch nicht zwingend notwendig. Zu beachten bleibt: Kursverluste stellen eine Korrektur im Aufwärtstrend dar, der sich neue Rallye-Gewinne anschließen sollten.

Thema des Tages

Während sich nach dem Abkommen mit dem Iran die Spannungen im Mittleren Osten aufzulockern beginnen, droht in Fernost der Konflikt zwischen China und Japan zu eskalieren. Peking hatte ohne Vorwarnung eine Luftverteidigungszone (AIDZ) installiert, die auch die umstrittene Senkaku-Inselgruppe mit einschließt. Die Chinesen drohten am Wochenende mit einem militärischen Eingreifen, sollte der Luftraum über den Inseln verletzt werden. Man werde die Änderung des Status Quo nicht hinnehmen, ärgerte sich nun der japanische Ministerpräsident Abe. Beide Länder beanspruchen das fisch- und rohstoffreiche Gebiet im Ostchinesischen Meer für sich.

Der Iran hat sich derweil bereit erklärt, seine gesamte Produktion von waffentauglichem Brennstoff anzuhalten. Zudem gibt die Regierung in Teheran ihre Vorräte an spaltbarem Material auf. Im Gegenzug werden die westlichen Großmächte über die nächsten sechs Monate ihre Wirtschaftssanktionen lockern. Dem Iran könnten damit Devisen in Höhe von 6 bis 7 Mrd. Dollar zufließen.

Aktien im Blick

Die US-Krankenversicherung hält die Vergütung für Dialyse-Behandlungen im Jahr 2014 entgegen früherer Ankündigungen nun doch stabil. Für den Dialysespezialisten Fresenius Medical Care sind das im wichtigen US-Geschäft grandiose Nachrichten. Die Aktie steigt um 7,8 %.

Die Papiere des Kohlenstoff-Spezialisten SGL Carbon rücken am Mittwoch in den MDax vor. Die Aktionäre freuts (akt. +3,24 %).

EADS will offenbar die Zentrale seiner Rüstungssparte Cassidian in Unterschleißheim bei München schließen. Die Aktie steigt aktuell um 1,32 %.

Konjunktur

Die Stimmung in französischen Unternehmen liegt im November wie im Vormonat bei 98 Punkten, wie die Statistikbehörde Insee mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.

Währungen

Der US-Dollar ist auf breiter Basis fester in die neue Handelswoche gestartet. EUR/USD gab bislang bis zutiefst 1,3506 nach und GBP/USD fiel nach enttäuschenden britischen BBA-Hypothekengenehmigungen bislang bis 1,6182 zurück.

USD/JPY kletterte hingegen nach Berichten über eine Einigung im Atom-Streit mit dem Iran auf ein Sechsmonatshoch bei 101,92. Der Gouverneur der Bank of Japan bekräftigte zudem erneut den ultralockeren geldpolitischen Kurs sowie das Inflationsziel von 2 %.

Rohstoffe

Das Abkommen mit Iran lässt den Ölpreis purzeln. Die Nordseesorte Brent verliert aktuell 1,20 % auf 109,14 US-Dollar. Das Angebot an Brent-Öl und Iran-Öl richtet sich an einen gleichen regionalen Abnehmerkreis. Die Nordseesorte ist insofern das erste Substitut für Lieferungen aus dem Nahen/Mittleren Osten. Werden diese nun erhöht, steigt das Angebot, was die Preise wiederum drückt.

Auch der Goldpreis gibt am Montag weiter nach. Zuletzt -1,00 % auf 1.232 US-Dollar. Da eine Eskalation des Atomstreits mit dem Iran unwahrscheinlich geworden ist, wird Gold als sicherer Hafen derzeit nicht gesucht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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