Jahresendrally - Ja ? Nein ? Oder doch ?
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Für unseren Geschmack sind sich die Anleger derzeit viel zu sicher, dass es zu einer massiven Jahresendrallye kommt. Diese Tatsache und die heikle Lage bei einigen Indikatoren spricht dafür, dass es noch einmal abwärts gehen könnte mit den Kursen. Doch nach Lage der Dinge ist dies nur das kurzfristige Bild.
Mittelfristig würden wir uns der Herde jetzt nicht in den Weg stellen, denn das wäre ausgesprochen töricht. Der Tanz auf dünnem Seil kann noch einige Monate, im Extremfall sogar einige Jahre „gut gehen“. Doch da in den vergangenen Jahren kein einziges der ursächlichen Problem wirklich gelöst wurde, muss man davon ausgehen, dass wir alle für diesen Irrsinn irgendwann die Zeche bezahlen werden.
Mit einer weiteren Geldflut von historisch einzigartiger Dimension versucht die Notenbank nun, die Probleme weiterhin unter Verschluss zu halten und die völlig überschuldeten US-Bürger zu weiterem Konsum auf Pump zu animieren. Die aktuellen Ereignisse passen zu unserem langfristigen Szenario: Wir glauben, dass das Finanzsystem aktueller Prägung seinem Ende entgegen geht. Ob diesen Ereignissen aber womöglich eine schwere Deflation vorausgeht, was die allermeisten Menschen, Anleger eingeschlossen, vollkommen überraschen und auf dem falschen Fuß erwischen würde, das werden wir uns demnächst einmal genauer ansehen. Aktuell interessiert das jedoch niemanden. Jetzt wird erst einmal ausgiebig gefeiert.
Mit den Aktien von BASF (WKN 515100), Siemens (WKN 723610), Daimler (WKN 710000) oder Volkswagen (WKN 766400), die sich allesamt in unserer langfristigen Empfehlungsliste befinden, konnten Sie zuletzt satte Gewinn einfahren. Solche von starkem Momentum getriebene Aktien sind es auch, die in einer Jahresendrally am stärksten profitieren. Bleiben Sie hier deshalb weiterhin dabei. Auch im Sinne einer Sachwerte-Investition in Krisenzeiten bleiben diese Titel langfristig interessant.
Mit Blick auf das kommende Jahr dürfte es sich lohnen, sich allmählich mit den DAX-Verlierern aus 2010 zu befassen. Besonders schlecht haben die beiden Energieversorger RWE (WKN 703712) und E.ON (WKN ENAG99) abgeschnitten. Beide Titel würden wir langfristig kaufen und liegen lassen. Mit einer Dividendenrendite von sechs bis sieben Prozent ist man hier weitaus besser bedient als mit jedem Staatspapier.
Auch der Baukonzern HeidelbergCement (WKN 604700), die Deutsche Börse (WKN 581005), Merck (WKN 659990) und die Deutsche Telekom (WKN 555750) haben sich im abgelaufenen Jahr besonders schwach entwickelt. Diese Unternehmen werden wir in den kommenden Monaten genau verfolgen. Womöglich ergeben sich da noch einige schöne antizyklische Kaufchancen. Insbesondere HeidelbergCement ist jetzt einen genaueren Blick wert. Mehr dazu in der nachfolgenden Rubrik „Börsenstiefkinder”.
Die Deutsche Bank (WKN 514000) war ebenfalls einer der größeren Verlierer des zu Ende gehenden Jahres. Von Finanztiteln ganz allgemein würden wir jedoch bis auf Weiteres die Finger lassen – unserer Ansicht nach sind diese Konzerne zu stark in Staatsanleihen investiert. Und tickende Zeitbomben muss man sich ja nicht unbedingt ins Depot legen...
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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