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20:11 Uhr, 11.02.2016

IWF: Die alte und (wohl auch) neue Direktorin heißt Lagarde

Christine Lagarde steht vor einer zweiten Amtszeit an der Spitze des Internationalen Währungsfonds. Es gebe keinen Gegenkandidaten, sagte eine IWF-Sprecherin gegenüber Medien. Über der Kandidatur liegt aber noch ein Schatten.

Washington (Godmode-Trader.de) - Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), die Französin Christine Lagarde, wird für eine zweite Amtszeit nominiert. Wie die Organisation in Washington mitteilte, gab es keinen Gegenkandidaten für den ab Ende Juli neu zu besetzenden Posten. Der IWF-Verwaltungsrat werde nun „so schnell wie möglich entscheiden“, hieß es. Lagarde steht seit 2011 als erste Frau an der Spitze des Währungsfonds.

Lagarde hatte zuletzt auch die Unterstützung der USA sowie zahlreichen Regierungen aus Europa und Lateinamerika erhalten. Auch die Bundesregierung unterstützt die 60-jährige. „Frau Lagarde war in den schwierigen Zeiten nach der Finanzkrise eine umsichtige und erfolgreiche Krisenmanagerin, die ganz wesentlich zu dem hohen Ansehen des IWF beigetragen hat", hieß es aus dem Finanzministerium in Berlin. Den ungeschriebenen Regeln zufolge stellen die Europäer den Chef des IWF und die USA den der Weltbank. Allerdings gerät dieses Einverständnis bei den Schwellenländern zunehmend in die Kritik.

Allerdings droht der Kandidatin im Heimatland noch Ungemach. Im Dezember hatte ein Pariser Gericht entschieden, dass Lagarde wegen ihrer Rolle im Zuge einer 400-Millionen-Euro-Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie ein Verfahren droht. In dem relevanten Zeitraumbor acht Jahren war Lagarde französische Finanzministerin. Lagarde versicherte bereits mehrfach, sie habe sich stets gesetzestreu verhalten.

Der Internationale Währungsfonds mit Sitz in Washington ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er hilft vor allem hoch verschuldeten Ländern mit Darlehen aus Finanzengpässen. In Europa ist der IWF vor allem als Teil der Troika gemeinsam mit EU und Europäischer Zentralbank aktiv. Dabei war der Währungsfonds eine harter Verhandlungspartner während der Griechenland-Krise. Viele Griechen warfen dem IWF vor, zu harte Bedingungen für die Gewährung von Krediten zu stellen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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