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11:36 Uhr, 11.03.2011

Irland pocht auf niedrigere Zinsen für EU-Kredite

Berlin/ Brüssel (BoerseGo.de) - Das finanziell stark angeschlagene Irland kann sich auf dem Sondergipfel am heutigen Abend offenbar jegliches Entgegenkommen der anderen Euro-Regierungschefs abschminken. Irland gehört in der EU zu den Niedrigsteuerländern, was andere Länder heftig kritisieren. "Die Iren werden aufgefordert, ihre verzerrende Steuerpolitik zu korrigieren, wenn sie finanziell entlastet werden wollen. Das kann Dublin nicht erfüllen", sagte ein hoher EU-Diplomat der Tageszeitung "Die Welt". Die Fronten sind verhärtet: Der irische Regierungschef Enda Kenny besteht darauf, dass die Zinsen aus dem Rettungsschirm EFSF gesenkt werden. Irland muss derzeit 5,8 Prozent Zinsen für seine EU-Kredite zahlen.

Im Falle Griechenlands besteht wohl mehr Hoffnung auf Wohlwollen der Euro-Chefs. Athen bekommt allem Anschein nach für eine längere Zeitspanne die Möglichkeit, seine Schulden zurückzuzahlen. "Griechenland hat die Folgen seiner schweren finanzpolitischen Fehler zu bewältigen. Das ist in nur drei Jahren nicht zu schaffen. Wenn wir trotzdem darauf bestünden, würde das nur zu neuen Turbulenzen führen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der "Bild". Eine Umschuldung Griechenlands schloss Merkel dagegen aus. Dafür gebe es derzeit gar keine Instrumente.

Am heutigen Freitag treffen sich die Chefs der 17 Euro-Länder, um über einen Ausweg aus der Währungskrise zu beraten. Regierungsbeamte in Berlin dämpfen allerdings die Erwartungen an das Treffen in Brüssel. Es könne nur eine Zwischenetappe sein, eine Vorbereitung auf den entscheidenden EU-Gipfel am 24. und 25. März. Dann wollen die Regierungschefs ein finales Rettungspaket für den Euro schnüren, das die Lage an den Finanzmärkten endgültig beruhigen wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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