Irans Öl könnte die Angebotssorgen am Markt zerstreuen
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- Brent Crude ÖlKursstand: 81,46800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Wien (Godmode-Trader.de) - Nach einer Reihe von Verzögerungen und Rückschlägen im vergangenen Jahr ist bei den kürzlich wieder aufgenommenen Atomverhandlungen mit Iran in Wien (ab dem 27. Dez.) ein optimistischerer Grundtenor aufgekommen, der eine Einigung über die Lockerung der US-Sanktionen im Gegenzug für die Einschränkung des iranischen Atomprogramms möglich erscheinen lässt.
Die neue Zuversicht macht sich trotz der Besorgnis über die iranische Urananreicherung und Angriffe auf US-Stellungen im Irak und in Syrien breit. Sollte, wie befürchtet, die Ölnachfrage das Angebot in diesem Jahr übersteigen, könnte dies den Ausschlag zugunsten einer Vereinbarung über die Wiederaufnahme der iranischen Exporte geben. Die US-Sanktionen beschränkten die iranischen Rohölexporte im Dezember auf 550.000 Barrel pro Tag. „Es gibt einige gute Nachrichten in Bezug auf die Atomgespräche", sagte eine Quelle aus der iranischen Ölindustrie dem Portal Energy Intelligence. Der Insider deutete an, dass der Iran in der Lage sein wird, seine Produktion „in einigen Monaten um etwa 1,5 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen".
In der vergangenen Woche waren aus Teheran besonders zuversichtliche Töne zu vernehmen. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA meldete, dass ein Countdown für die Wiederbelebung des 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommens begonnen habe. Die Agentur bemerkte, dass die iranischen Forderungen nach Überprüfung und Zusicherungen im Zusammenhang mit der Aufhebung der US-Sanktionen akzeptiert worden seien. Das US-Außenministerium hat diese Darstellung aber in Frage gestellt und warnte, dass die Ambitionen des Irans bei der Urananreicherung „die Vorteile einer Rückkehr zum Atomabkommen von 2015 im Hinblick auf die Nichtverbreitung aushöhlen" würden, wenn nicht bald eine Einigung erzielt würde.
Eine US-Quelle, die mit den Wiener Verhandlungen vertraut ist, sagte, die Verhandlungen sähen jetzt vielversprechender aus, und erklärte gegenüber Energy Intelligence, es könnte bald zu einer Einigung kommen. Auch der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian äußerte sich am Freitag im französischen Fernsehen optimistisch. Er sei überzeugt, dass eine Einigung möglich sei: „Wir haben uns in den letzten Tagen in eine positive Richtung bewegt, aber die Zeit drängt.“ Selbst der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, soll auf einer kürzlichen Sitzung des Sicherheitskabinetts erklärt haben, dass ein Abkommen, das Beschränkungen für das iranische Atomprogramm vorsieht, besser sei als gar kein Abkommen.
In der Zwischenzeit hat die OPEC+ gerade eine weitere monatliche Steigerung ihrer Ölproduktion um 400.000 Barrel pro Tag beschlossen, aber das Bündnis verfehlt weiterhin seine Produktionsziele. Eine Einigung zwischen den USA und dem Iran könnte viel dazu beitragen, die wachsende Besorgnis über die schwindenden freien Produktionskapazitäten der OPEC+-Produzenten zu zerstreuen.
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