Iran-Sanktionen: Deutsche Wirtschaft hofft auf politische Rückendeckung
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Die Fronten verhärten sich: Nach der Ankündigung der USA zum Ausstieg aus dem Atomabkommen mit Teheran sollten deutsche Unternehmen ihre Aktivitäten im Iran „sofort“ verringern. Das forderte der neue US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell.
Die Reaktion von Wirtschaftsverbänden auf diese Forderung kam prompt dun fiel scharf aus: BDI-Präsident Dieter Kempf sagte, er habe dafür kein Verständnis. Ferner äußerte sich DIHK-Präsident Eric Schweitzer. „Die Äußerungen des neuen US-Botschafters sorgen für große Verunsicherung und Verstimmung bei der deutschen Wirtschaft.“ Denn die EU und die Bundesregierung hätten unterstrichen, dass sie am Atomabkommen und der Aussetzung der Sanktionen festhalten. Es seien die USA, die ein internationales Abkommen verließen. „Dass hierunter nun auch die Aktivitäten deutscher Unternehmen leiden sollen, ist nicht nachvollziehbar“, so Schweitzer.
Zugleich aber rät der Deutsche Industrie- und Handelskammertag deutschen Unternehmen von neuen Geschäften mit dem Iran ab. Die Situation sei viel zu unsicher, man brauche zunächst Klarheit, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Treier im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Für bereits abgeschlossene Geschäfte brauche man die Unterstützung der Politik. BDI-Präsident Kempf ergänzte, für die hiesigen Unternehmen sei essenziell, dass die EU jetzt versuche, mit China und Russland gemeinsam ein deutliches Bekenntnis zum Atomabkommen abzugeben.
Der Industrieverband appellierte an die Bundesregierung und die Europäische Union, den europäischen Handel mit Iran zu schützen. Deutschland ist neben Frankreich einer der wichtigsten europäischen Handelspartner Irans.
Die Hoffnung stirbt zuletzt