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10:30 Uhr, 09.02.2017

Investmentgrade-Unternehmensanleihen zeigen negative Risikobilanz

Investmentgrade-Unternehmensanleihen dürften der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge 2017 positive aber niedrigere Renditen als 2016 bescheren.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 20.090,29 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Angesichts der sich abzeichnenden politischen Probleme und der Tatsache, dass die Renditen von Staatsanleihen noch deutlich nach oben gehen können, dürften Investmentgrade-Unternehmensanleihen einigen Gegenwind zu spüren bekommen, wie Alasdair Ross, Leiter des Bereiches Investmentgrade-Unternehmensanleihen bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Eventuell müssen die Zentralbanken ihre außergewöhnlich lockere Geldpolitik beenden“, so Ross. „Profitiert haben davon viele Risikoanlagen, einschließlich Unternehmensanleihen.“ Sollten die geldpolitischen Vorzeichen sich ändern, könnte das Unternehmensanleihen belasten, heißt es weiter.

„Auf mikroökonomischer Ebene verhalten sich die Unternehmen zunehmend aktienfreundlich, was in der Regel die Bilanzen strapaziert und Unternehmensanleihen beeinträchtigt“, so Ross. Anzeichen dafür seien zunehmende Dividendenausschüttungsquoten und Aktienrückkäufe. Gleichzeitig bereiteten die Unternehmen ihre Bilanzen auf M&A-Aktivitäten vor, heißt es weiter.

Auf der anderen Seite gibt es Columbia Threadneedle zufolge Potenzial für eine positive Entwicklung von Investmentgrade-Unternehmensanleihen. „Wenn die Körperschaftsteuern in den USA von 35 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden, wie vom Trump-Team vorgeschlagen, wird der Einsatz von Fremdkapital aus steuerlicher Sicht weniger attraktiv. Folglich werden die Unternehmen in ihren Kapitalstrukturen möglicherweise weniger Schulden ausweisen.“ Zudem habe Trump eine Steueramnestie in Aussicht gestellt, damit US-Unternehmen im Ausland befindliches Kapital wieder in das eigene Land zurückführen könnten. „Das Resultat wäre dann ein geringeres Angebot an neuen Unternehmensanleihen. Dies käme Unternehmensanleihen zugute“, schreibt Ross.

Nehme man alle genannten Faktoren zusammen, ergebe sich dennoch eine negative Risikobilanz. „Eine weitere Verengung der Spreads dürfte sich in unseren Augen schwierig gestalten“, schlussfolgert Ross. Aus risikobereinigter Sicht gebe es vermutlich bessere Anlagemöglichkeiten, zum Beispiel fremdfinanzierte Kredite (Leveraged Credit) und Aktien, heißt es.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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