Infrastrukturanlagen feiern 2021 ein Comeback
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Das Coronajahr 2020 verhieß für einige Infrastruktursegmente nichts Gutes. Flughäfen beispielsweise litten sowohl unter den pandemiebedingten Reiserestriktionen als auch unter dem zunehmenden Fokus auf die New Economy. Entsprechend lag die Performance von börsennotierter Infrastruktur rund 20 Prozent unter derjenigen von globalen Aktien.
2021 dürfte anders werden. Davon ist Jeremy Anagnos, Portfolio Manager von Nordeas Global Listed Infrastructure-Strategie, überzeugt: „Einerseits erhöht die Biden-Administration im Rahmen der ,Build back betterʻ-Kampagne die Investitionen in grüne Anlagen. Andererseits dürften sich Segmente wie das Transportwesen (und hier insbesondere Mautstraßen und Schienenverkehr) im Zuge der Covid-19-Impfungen erholen.“
Investitionen in Infrastruktur nehmen stark zu
Unterstützung für Infrastrukturinvestments vonseiten der Politik gebe es jedoch nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, China und Japan. Um die Netto-Null-Emissionsziele bis 2050 zu erreichen, geht die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) aktuell davon aus, dass jährliche Investitionen von 740 Milliarden US-Dollar nötig sind.* In früheren Vorhersagen rechnete sie noch mit rund 400 Milliarden US-Dollar pro Jahr. „Das aktuelle Niedrigzinsumfeld wird vermutlich noch weiter bestehen bleiben. Fortlaufende Investitionen können also zu historisch tiefen Finanzierungskosten getätigt werden“, erklärt Anagnos.
Tiefe Bewertungen steigern Attraktivität
Für Anlegerinnen und Anleger sei börsennotierte Infrastruktur nach wie vor sehr attraktiv, da die meisten regulierten Anlagen stabile, inflationsgeschützte Renditen versprechen. Zudem sei der Sektor von der Konjunktur weitgehend unabhängig und biete daher eine gute Diversifizierung sowie Absicherung nach unten. Schließlich sorgen die positiven Cashflows für stetige und wachsende Dividenden. „Im Vergleich zu globalen Aktien, Unternehmensanleihen und privaten Infrastrukturinvestitionen sind die Bewertungen von börsennotierten Infrastrukturanlagen derzeit signifikant tiefer – und zwar auf dreierlei Weise“, sagt Anagnos. Erstens sind Infrastrukturanlagen gegenüber globalen Aktien aktuell 10 Prozent günstiger – und dies, obwohl sie im historischen Durchschnitt sogar mit einem Aufschlag von 10 Prozent gegenüber globalen Aktien gehandelt wurden. Zweitens sanken die Renditen von Unternehmensanleihen im letzten Jahr, während die Dividendenrenditen für börsennotierte Infrastrukturanlagen stabil blieben. Und schließlich werden Infrastrukturanlagen an den Börsen im Vergleich zu privaten Infrastrukturinvestitionen mit einem Abschlag von mehr als 20 Prozent gehandelt.
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