Inflationserwartungen steigen auch in der Eurozone - EZB in der Zwickmühle
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„Im Vereinigten Königreich liegen die 10-jährigen Breakeven-Raten bei über 4,3 % und damit auf dem höchsten Stand seit 25 Jahren. Die Inflationsswaps in der Eurozone liegen bei über 2,1 %, das US-Äquivalent bei 2,85 %. Vor diesem Hintergrund haben die Erwartungen einer Straffung der Geldpolitik zu einem Aufwärtsdruck auf die Renditen von Anleihen mit mittleren Laufzeiten geführt. Die 5-jährige US-Anleihe hat mit 1,24 % den höchsten Stand seit Februar 2020 erreicht. Die Renditekurve hat sich jedoch über die 5-jährige Laufzeit hinaus abgeflacht, da die Anleger konvexe Strategien anwenden, um sich gegen einen Anstieg der Volatilität (aufgrund der Unsicherheit über die Geldpolitik im Zeitraum 2024-2026) zu schützen. Am deutlichsten ist die Abflachung bei den der Spreads zwischen 10-und 30jährigen Anleihen in der Eurozone; sie haben sich bei den Bundesanleihen innerhalb von fünf Tagen um 10 Bp. verengt.
Die EZB bleibt jedoch bei der weltweit zu beobachtenden Straffung der Geldpolitik am Spielfeldrand. Die im September angekündigte Reduzierung der monatlichen PEPP-Käufe macht sich in den wöchentlichen Zahlen kaum bemerkbar, die immer noch Bruttokäufe von über 20 Mrd. € ausweisen. Die EZB muss abwägen zwischen den Risiken einer galoppierenden Inflation und den Störungen am Finanzmarkt, die eine plötzliche Verringerung des QE auslösen könnten. Die wichtigsten technischen Ankündigungen ihrer zukünftigen Politik werden möglicherweise nicht vor der Dezembersitzung bekannt gegeben, aber Christine Lagarde dürfte bereits auf der Sitzung am 28. Oktober eine Orientierung geben.
Dabei wird die fragile Zahlungsfähigkeit der Staaten der Eurozone noch lange Zeit "Flexibilität" erfordern. Die selbst auferlegten Haltegrenzen (pro Emission oder Ausgabe) müssen überarbeitet werden, um das Risiko asymmetrischer Schocks zu mindern. Es besteht kein Zweifel, dass griechische Anleihen trotz ihres unzureichenden Ratings weiterhin in die QE-Programme aufgenommen werden. Die italienischen Präsidentschaftswahlen (Februar 2022) und die Rolle von Draghi in den kommenden Monaten könnten eine Quelle der Volatilität sein, die die EZB nach Kräften ausgleichen wird.“
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