Fundamentale Nachricht
11:45 Uhr, 31.03.2022

Inflation ungebremst

Nach Meinung von Ulrike Kastens, DWS-Volkswirtin Europa, sollte die EZB der Inflationsbekämpfung Vorrang geben.

Man muss schon weit zurückgehen, um einen solch kräftigen Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland festzustellen. Im März 2022 haben sich die Preise in Deutschland um 7,3 Prozent verteuert, auf harmonisierter Ebene stiegen sie sogar um 7,6 Prozent. Dies ist der höchste Anstieg seit März 1974.

Die Schuldigen sind schnell ausgemacht: Energie, Energie. Hier kletterten die Preise um 39,5 Prozent, gefolgt von Nahrungsmittel mit 6,2 Prozent. Doch auch in der Breite nimmt der Preisdruck zu. Alles in allem ist dies ein Vorgeschmack auf die Inflationsrate in der Eurozone, die im März zwischen 7,5 bis 8 Prozent liegen dürfte.

Kein einfaches Umfeld für die EZB, denn die Konjunkturrisiken haben in den letzten Tagen noch weiter zugenommen. Dennoch sollte unserer Meinung nach der Inflationsbekämpfung Vorrang gegeben werden, damit es zu keiner Entankerung der Inflationserwartungen kommt. Die Märkte haben es kommen sehen. Die Renditen von zweijährigen Bundesanleihen notierten bereits am Dienstag erstmals seit 2014 wieder im positiven Terrain.

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