Fed: 50 Basispunkte für den Arbeitsmarkt
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Auf ihrer Sitzung im September senkten die US-Notenbanker den Leitzins um 50 Basispunkte auf einen neuen Zielkorridor von 4,75 bis 5,00 Prozent. Dies widersprach unseren Erwartungen einer Senkung um 25 Basispunkte. Zuletzt wurde viel darüber diskutiert, ob die US Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen um mehr als 25 Basispunkte senken müsse, um eine Verlangsamung der Konjunktur zu verhindern. Die jüngsten Konjunkturprognosen der Fed zeigen, dass die Notenbanker in der Tat besorgter über die Dynamik der Wirtschaft sind als zuvor - für dieses und nächstes Jahr erwarten sie einen erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dennoch bleiben die Notenbanker weniger taubenhaft als die Märkte: Die aktualisierten Prognosen deuten darauf hin, dass sie die Zinsen in diesem Jahr um weitere 50 Basispunkte und bis 2025 um 100 Basispunkte senken könnten.
Insgesamt denken wir, dass der Beginn des Zinssenkungszyklus mit einem größeren Schritt nicht unproblematisch ist. Einerseits bedeutet dies, dass die Notenbanker hinsichtlich ihrer Inflationsprognosen wieder sehr zuversichtlich sind, während die Unsicherheit über die Aussichten am Arbeitsmarkt die treibende Kraft hinter der Entscheidung gewesen sein dürfte. Dies birgt das Risiko, dass die Fed - wie in der jüngeren Vergangenheit - ihren geldpolitischen Kurs mit Blick auf künftige Daten erneut nachjustieren muss. Wir fühlen uns ein wenig an Ende 2023 erinnert, als der Desinflationsprozess auch ohne Zinssenkung und nur aufgrund von Erwartungen monatelang zum Stillstand kam. Und wir haben zumindest ein wenig den Eindruck, dass die Fed tatsächlich von den Märkten unter Druck gesetzt wurde. Wir stimmen jedoch zu, dass weitere Zinssenkungen notwendig erscheinen, behalten aber gleichzeitig die Inflation im Auge, da wir die Zuversicht der Fed nicht uneingeschränkt teilen. Zumindest eine Notenbankerin scheint unsere Sichtweise zu teilen.
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