Inflation in Deutschland schwächt sich deutlich ab
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September um 4,5 % höher als Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwochmorgen auf endgültiger Basis bestätigt hat. Damit hat sich die Inflation zuletzt deutlich abgeschwächt. Im August hatten die Verbraucherpreise noch um 6,1 % über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Vorläufig war September ebenfalls bereits ein Wert von 4,5 % gemeldet worden. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat verändert haben.
„Die Inflationsrate ist auf den niedrigsten Wert seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gefallen. Sie bleibt aber dennoch hoch“, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, laut Pressemitteilung. „Die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel sind für die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin besonders deutlich spürbar.“
Verantwortlich für die deutliche Abschwächung des Preisanstiegs sind vor allem Basiseffekte. So sind der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket aus dem Jahr 2022 nun nicht mehr im Vergleichszeitraum des Vorjahres enthalten. Diese beiden Effekte hatten das Preisniveau von Juni 2022 bis August 2022 künstlich gedrückt und damit in den vergangenen drei Monaten des Jahres 2023 die Teuerung im Vorjahresvergleich künstlich erhöht.
Bei der sogenannten Kerninflation, bei der die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ignoriert werde, zeigte sich im September ebenfalls eine Abschwächung. Die Kerninflationsrate lag im September bei 4,6 %, nach 5,5 % im August.
Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise im September wie erwartet um 0,3 Prozent, nach einem Anstieg von ebenfalls 0,3 Prozent im August.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im September um 7,5 % über dem Vorjahresniveau, womit sich in dieser wichtigen Kategorie weiterhin ein überdurchschnittlicher Preisanstieg zeigte. Unter anderem wegen des Basiseffekts aus dem Tankrabatt stiegen die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 1,0 % und damit deutlich unterdurchschnittlich.
Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im September auf Jahressicht um 4,3 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Damit wurden auch hier die vorläufigen Ergebnisse bestätigt
Die folgende Grafik zeigt den eigentlichen Verbraucherpreisindex (und nicht die Veränderungsrate), wobei ein Wert von 100 Punkten dem Preisniveau von 2020 entspricht.
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Die Inflationsrate ist ein statistischer Wert, der durch die Veränderung des Warenkorbs bzw. der Gewichtung geändert um nicht zu sagen manipuliert werden kann. Die reale/gespürte Inflation ist für die Meisten deutlich höher. Irreführend wirken, wie geschrieben, auch die künstlichen Basiseffekte. Entscheidend ist aber:
Die Umwälzung der v. a. durch die Ausweitung der Geldmenge bzw. Verschuldungspolitik ausgelösten Vermögenspreisinflation (explodierte Immobilienpreise) auf Mieten und Pachten wird noch über Jahre (bei Privatmieten Deckelung von 15% binnen 3 Jahren) weitergehen. Da daneben noch hohe Nachholeffekte, z. B. bei den Sach- aber auch Krankenversicherungsprämien für 2024 anstehen, ist auf lange Zeit keine wirkliche Entspannung bei der Inflation zu erwarten.