Industriemetalle: China kündigt Exportkontrollen an
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Anfang vergangener Woche überraschte die chinesische Regierung mit der Ankündigung von Exportkontrollen für zwei für die Chip-Herstellung wichtige Rohstoffe (Gallium und Germanium). Richtig nervös wurden die Märkte aber wohl erst, nachdem ein ranghoher Offizieller eine Schippe drauf legte, indem er warnte, dass dies erst der Anfang gewesen sei und damit weitere Einschränkungen von Rohstoffausfuhren in Aussicht stellte, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank Thu Lan Nguyen in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Dabei sollte man sich vor Augen führen, dass Chinas Vormachtstellung in der Produktion vieler wichtiger Rohstoffe nicht zwingend natürlich sei, etwa aufgrund der dortigen Vorkommen, sondern, dass China vor allem einen Kostenvorteil bei der Verarbeitung der Rohstoffe habe (nicht zuletzt wohl auch dank Subventionen seitens des Staates), heißt es weiter.
„Germanium beispielsweise ist ein Nebenprodukt der Zinkgewinnung, bei der China Marktführer ist. Insofern bestünde kurzfristig ein Knappheitsproblem, sollte China seine Ausfuhren weiter einschränken. Langfristig würde dagegen eher ein Kostenproblem bestehen“, so Nguyen.
Natürlich ließe sich die Produktion verlagern, aber eben zu höheren Kosten. Insbesondere die Energiekomponente, die etwa beim Schmelzen von Metallen eine wichtige Rolle spiele, dürfte dabei ein Kostentreiber sein, aber auch höhere Löhne dürften - je nach Produktionsstandort - zweifellos deutlicher ins Gewicht fallen, heißt es weiter.
„Insbesondere angesichts der zuletzt rückläufigen Preise für viele Industriemetalle ist die Metallverarbeitung grundsätzlich nicht gerade attraktiver geworden. Auch deshalb wären wir vorsichtig auf weiter fallende Preise zu setzen“, so Nguyen.