Analyse
16:00 Uhr, 07.07.2023

INDUS - Die Portfoliobereinigung schreitet voran

Im Zuge der Umstrukturierung gelang der Beteiligungsgesellschaft der erste Befreiungsschlag. Einer der Verlustbringer wird nun verkauft.

Erwähnte Instrumente

  • INDUS Holding AG
    ISIN: DE0006200108Kopiert
    Kursstand: 24,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • INDUS Holding AG - WKN: 620010 - ISIN: DE0006200108 - Kurs: 24,300 € (XETRA)

Das Indus-Management hält Wort und kommt bei der Fokussierung auf die hochspezialisierte Industrietechnik weiter voran. Ich hatte an dieser Stelle bereits über die Portfolio-Umbaumaßnahmen berichtet. Im Zuge des PARKOUR perform-Programms trennt sich Indus von der Fahrzeugtechnik, die im letzten Jahr ein EBIT von knapp 8 Mio. EUR erwirtschaftet hat. Die beiden verbliebenen Tochterunternehmen Schäfer-Gruppe und Selzer wurden folglich zum Jahreswechsel in die aufgegebenen Geschäftsbereiche umgegliedert und stehen zur Disposition.

Käufer für Schäfer-Gruppe gefunden

Wie Indus heute mitgeteilt hat, wurde ein Vertrag über den Verkauf der Schäfer-Gruppe und deren Tochtergesellschaften im Inland und in Asien, die im letzten Jahr mit 170 Mitarbeitern rund 16 Mio. EUR Umsatz erzielt haben, unterzeichnet. Erwerber ist die Callista Portfolio Holding, ein Private Equity-Investor mit Sitz in München. Gemäß der Angaben auf der Callista-Homepage ist die Unternehmensgruppe auf den Erwerb von industriellen Unternehmen mit Entwicklungspotenzial spezialisiert.

Die Entkonsolidierung der Schäfer-Gruppe soll dann im dritten Quartal 2023 erfolgen. Angaben zu den finanziellen Details der Transaktion wurden leider keine veröffentlicht. Großartige (negative) bilanzielle Auswirkungen erwartet die Indus-Leitung aus dieser Transaktion aber nicht mehr.

Da war’s nur noch einer…

Da die Beteiligung SMA bereits im Oktober 2022 Insolvenz angemeldet hat, verbleibt jetzt nur noch der Kfz-Zulieferer Selzer als letzte Baustelle im Indus-Konzern. Indus-CEO Schäfer zeigt sich optimistisch, dass Selzer ebenfalls „zeitnah“ verkauft werden kann. Dann wäre das Beteiligungsunternehmen seine Altlasten los und kann sich voll und ganz auf die Industrietechnik konzentrieren.

Fazit: Ursprünglich war die Indus Holding als breit diversifizierte Beteiligungsgesellschaft angetreten. Da es jedoch immer wieder „faule Eier“ im Portfolio gab, hat man sich im letzten Jahr dazu entschlossen, den Fokus auf die drei Kernbereiche Infrastructure, Materials und Engineering zu legen. Dieser Schritt wurde vom Markt positiv aufgenommen, da zu viel „Gemischtwarenladen“ an der Börse selten gut ankommt. Sollte sich die Konjunktur nicht zu stark abkühlen, ist die Indus-Aktie auf dem aktuellen Niveau für Langfristanleger auf alle Fälle einen Blick wert.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,80 1,93 2,05
Ergebnis je Aktie in EUR -0,93 2,47 3,74
KGV neg. 10 6
Dividende je Aktie in EUR 0,80 1,18 1,50
Dividendenrendite 3,29 % 4,86 % 6,17 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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