Indonesien: Schwaches Wachstum - Geldpolitik hat ihr Pulver verschossen
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Jakarta (Godmode-Trader.de) - Die größte Volkswirtschaft Südostasiens Indonesien ist im vergangenen Jahr langsamer als erwartet gewachsen. Die Wirtschaftsleistung legte um 5,0 Prozent zu. Ursprünglich hatte die Regierung unter Präsident Joko Widodo ein Wachstum von 5,3 Prozent angestrebt. Im Jahr 2015 hatte die Wachstumsrate bei 4,9 Prozent gelegen. Auch das BIP-Plus im vierten Quartal 2016 von annualisiert 4,9 Prozent überraschte negativ, da die Konsensschätzungen bei einem unveränderten Wert von 5,0 Prozent lagen.
Am stärksten belastet wurde das Wachstum von den Staatsausgaben, die nach den niedriger als erwarteten Steuereinnahmen des Staats im zweiten Halbjahr signifikant reduziert wurden. Indessen war das Konsumwachstum unverändert robust, und bei den Investitionen und auch den Nettoexporten war eine Beschleunigung zu erkennen. Zudem lastete in den vergangenen Monaten auch die wirtschaftliche Abkühlung des wichtigsten Handelspartners China auf Indonesien.
Das Land könnte nun aber auch noch durch die neue Trump-Politik von außen geschwächt werden. So hatte sich Indonesien schon für einen Beitritt zum geplanten und nun aufgekündigten pazifischen Handelsbündnis TPP interessiert.
Auch von Seiten der Geldpolitik ist keine Schützenhilfe zu erwarten. Die Notenbank hatte die Zinsen im vergangenen Jahr sechs Mal gesenkt, für dieses Jahr sieht sie keine weitere Zinssenkung voraus. Die lockere Geldpolitik hatte das Wachstum im vergangenen Jahr beschleunigt. Nun aber hat das Haushaltsdefizit mit fast 3 Prozent seine erlaubte Obergrenze erreicht.
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