Indien: Zur Pandemie gestellt sich Unglück
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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Die Zahl der Neu-Infektionen mit dem Coronavirus in Indien erreichte am Donnerstag einen weiteren düsteren Tagesrekord. Zum zweiten Mal seit Beginn der verheerenden Welle im letzten Monat wurde die Marke von 400.000 neuen Fällen überschritten. Das Gesundheitsministerium meldete außerdem 3.980 weitere Todesfälle in den letzten 24 Stunden, was die Gesamtzahl der Verstorbenen in dem 1,3 Mrd.-Volk auf 230.168 erhöhte. Experten gehen dabei von einer großen Dunkelziffer aus.
Zur Pandemie gestellt sich Unglück: Elf Covid-19-Patienten starben, als der Druck in einer Sauerstoffleitung in einem staatlichen College-Krankenhaus in der Stadt Chengalpet in Südindien am Mittwochabend plötzlich abfiel, möglicherweise wegen eines defekten Ventils, wie die Zeitung "The Times of India" berichtete.
Die Nachfrage nach Sauerstoff sei seit dem letzten Monat um das Siebenfache gestiegen, sagte ein Regierungsbeamter. Nach Angaben der Behörden haben mittlerweile mehr als 40 Länder Hilfslieferungen (Beatmungsgeräte, Sauerstoffkonzentratoren) zugesagt. Deutschland etwa schickt eine große Sauerstoffgewinnungsanlage sowie 120 Beatmungsgeräte.
Es wird nun zumindest erwartet, dass die indische Impfstoffproduktion einen Schub erhält, da die USA den Patentschutz bei Corona-Vakzinen lockern wollen.
Die zweite Welle der Covid-19-Pandemie ist das eine. Auch die ökonomischen Folgen der Lockdown-Maßnahmen werden immer spürbarer. Die Indische Zentralbank (RBI) kündigte daher am Mittwoch an, kurzfristige Liquiditätshilfen von umgerechnet 6,8 Mrd. US-Dollar für den Gesundheitsnotdienst bereitzustellen. Finanzierungsgeber der Klein- und Kleinstkredite erhalten Refinanzierungshilfen von rund 1,4 Mrd. US-Dollar. „Die Stärkung des Finanzsektors dürfte Indien die notwendige Zeit geben, um möglicherweise ab dem dritten Quartal von einer deutlichen Erholung zu profitieren und 2022, wie von der RBI prognostiziert, um real 10,5 Prozent zu wachsen“, kommentierte die Postbank. „Das könnte im zweiten Halbjahr für eine Erholung der seit Mitte Februar rückläufigen Aktienkurse sorgen“.
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