Kommentar
18:35 Uhr, 25.01.2019

In diesem Sektor muss man zugreifen, oder?

Der Markt ist in den letzten Wochen gut gelaufen. Verdoppeln wird er sich von diesem Level so schnell allerdings nicht. Dazu muss man sich Sektoren aussuchen und ein Sektor sticht besonders hervor.

Erwähnte Instrumente

  • Mercedes-Benz AG
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  • BMW AG
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ETFs sind beliebt, insbesondere solche auf marktbreite Indizes. Wer auf diese Art investiert, hat zumindest geringe Kosten. Das Beste, was einem passieren kann, ist aber eine Performance, die jene des breiten Marktes widerspiegelt. Das stellt Anleger gerade jetzt vor ein Problem.

Der Aktienmarkt hat noch einmal eine Gnadenfrist bekommen. Verschiedene Faktoren befeuern die Rally, so etwa eine verlangsamte Zinswende oder gar die Abkehr davon. Auch die Aussicht auf ein Ende des Handelskonfliktes unterstütz den Markt.

Trotzdem befinden wir uns am Ende des Zyklus. Man kann nicht erwarten, dass der Markt jetzt weitere 10 Jahre steigt und sich dabei verdoppelt. Mit Glück sind noch 10 oder 20 % auf der Oberseite zu gewinnen. Reich wird man dabei nicht. Wenn man nur wüsste, welcher Sektor in den kommenden Jahren stark performen dürfte...

Nicht zum ersten Mal lenke ich die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Sektor, den Autosektor. Eigentlich schreibe ich schon seit einem Jahr, dass der Sektor billig ist. Außer Dividenden hat man seither nicht viel verdient. Es gibt nun aber eine ganz entscheide Entwicklung.

Der Sektor ist derzeit günstig bewertet, weil alle Welt nach China blickt. Der dortige Automarkt ist von gerade einmal 100.000 verkaufen Autos im Jahr 1990 auf 25 Mio. gestiegen (Grafik 1). Das ist ein gigantisches Wachstum, welches der Autoindustrie immer höhere Gewinne beschert hat.


Jetzt lahmt China und keiner weiß so genau, ob die Autobauer genug in die Elektromobilität investiert haben. Wer der Gewinner von morgen ist, steht noch nicht fest. Dass auch Pioniere wie Tesla nicht einfach zum Gewinner erklärt werden können, zeigen die jüngsten Meldungen. Es muss gespart werden. Dafür werden 7 % der Belegschaft abgebaut.

Den Gewinner von morgen kennt niemand. Ich gehe allerdings davon aus, dass die meisten großen Autobauer von heute auch in 20 Jahren noch gutes Geld verdienen werden. Aktuell reicht das Anlegern nicht. Sie haben vor einer Autorezession Angst. Ein Rückgang der Verkäufe wurde eingepreist.

Das sorgt bisher nicht dafür, dass die Aktien wieder gekauft werden. Die Wachstumsaussichten sind zu schlecht. Ein Rückgang der Verkäufe ist temporär. Wachstum bleibt langfristig aber Mangelware. Chinas Boom ist vorbei. Wo soll da das Wachstum herkommen?

Aus Indien (Grafik 2). Indien hinkt derzeit noch deutlich hinterher, obwohl die Bevölkerung fast so groß ist wie in China. In den letzten Jahren hat das wenig geholfen. Die Autoverkäufe stagnieren.

Das ist nicht verwunderlich. Indien hat beim Pro-Kopf-Einkommen noch nicht die magische Grenze überschritten. Das ist erst jetzt der Fall. Jetzt ist dabei kein auf den Monat genauer Zeitpunkt. Vielmehr geht es um 2019-2021. Legt man die Autoverkäufe in Indien und China nach Einkommen übereinander, dann ist Indien heute dort, wo sich China im Jahr 2006 befand. Damals begann das enorme Wachstum (letzte Grafik).


Indien ist nicht China und die Entwicklung muss nicht parallel verlaufen. Tut sie es zumindest ansatzweise, dann steht die Autoindustrie vor einem zweiten Wachstumsschub, den es danach lange nicht mehr geben wird. Keiner hat das auf dem Radar. Entsprechend groß können dann die Kursgewinne sein, wenn es Anleger erst einzupreisen beginnen.
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  • Trival
    Trival

    Vielen Dank Herr Schmale. Ein sehr interessanter Artikel zum Thema und wirklich mal eine Überlegung wert.

    09:46 Uhr, 26.01. 2019
  • bruck
    bruck

    Gibts einen ETF auf die Autoindustrie?

    07:40 Uhr, 26.01. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • Solidrain
    Solidrain

    --"ETFs sind beliebt, insbesondere solche auf marktbreite Indizes. Wer auf diese Art investiert, hat zumindest geringe Kosten. Das Beste, was einem passieren kann, ist aber eine Performance, die jene des breiten Marktes widerspiegelt."--

    Ist dies nicht die Aufgabe marktbreiter Indizes, eine Performance zu erzielen die "jene des breiten Marktes widerspiegelt"?

    21:47 Uhr, 25.01. 2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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