Automarkt: Sogar 2008 war im Vergleich ein gutes Jahr
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Bisher galt die globale Finanzkrise als Maßstab für den Worst Case. Jetzt haben wir eine neue Benchmark. An der Börse müssen wir noch abwarten, ob der Abschlag an den von 2008 anschließen kann. In der Realwirtschaft ist aber schon jetzt klar, dass 2008 im Vergleich milde war. Das gilt auch für den Automarkt. Dieser bricht ein. 2008 dauerte es 8 Monate bis der Absatz vom Hoch zum Tief um 35 % zurückging. Diesmal dauerte es drei Monate, um den Absatz zu halbieren...
Grafik 1 zeigt dazu den Absatz der drei größten Märkte, China, USA und EU.
Der Einbruch ist auch deswegen so katastrophal, weil sich die Verkäufe in China wieder stabilisieren. Obwohl also ein Markt langsam wieder Fahrt aufnimmt, ist das Minus so groß. Der Rebound in China war zugegebenermaßen auch ein leichtes Spiel. Die Verkäufe brachen im Februar auf lediglich 220.000 ein. Das Minus lag bei gut 80 % (Grafik 2).
In den USA haben sich die Verkäufe im März gegenüber Februar halbiert. In der EU ist der Rückgang weniger stark ausgeprägt. Das dürfte sich im April ändern. Es ist der erste Monat, in dem praktisch überall in der EU erhebliche Einschränkungen bestehen.
Die Zahlen sind wirklich historisch schlecht. Der Rebound in China im März zeigt aber auch, dass die Erholung schnell gehen kann. Das Vorkrisenniveau ist allerdings noch lange nicht erreicht. Der Weg dorthin ist ein langer, auch in den USA und der EU. Die Wirtschaft wird wahrscheinlich im Mai wieder schrittweise geöffnet. Erfahrungen aus Südkorea zeigen allerdings, dass die Verkäufe niedrig bleiben.
In Südkorea gab es keine Ausgangssperren. Trotzdem liegt der Absatz ein Drittel unter dem Vorkrisenniveau. Verbraucher sind verunsichert, verlieren ihren Job oder sind in Kurzarbeit. Das sind nicht die besten Voraussetzungen, um an eine teure Neuanschaffung zu denken.
Für Anleger ist die große Frage, ob das alles schon eingepreist ist. Einige Aktien erreichten fast wieder die Tiefs der Finanzkrise (Daimler). Mutige Anleger haben zugegriffen. Die Erholungsrallye war bei Autobauern entsprechend sehr viel dynamischer als bei den Indizes. So gewann etwa die Aktie von BMW während des Rebounds 40 %.
Damit steht der Kurs nur noch 20 % unter dem Vorkrisenniveau. Das ist optimistisch, denn der Schmerz ist noch lange nicht vorbei. Kurzfristig erscheinen die Aktien von Autobauern nicht attraktiv. Würden hingegen die bisherigen Tiefs noch einmal angesteuert, ist das etwas anderes.
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