In der deutschen Wirtschaft stehen die Zeichen weiter auf Abschwung
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Erwähnte Instrumente
DAX
Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank und zwei Tage vor dem Schottland-Referendum halten sich die Anleger bereits merklich zurück. Sorge vor steigenden Zinsen in den USA belasteten am Dienstag auch den Dax. Der deutsche Leitindex notiert gegen Mittag mit 0,31 % im roten Bereich. Die positive aufgenommenen Konjunkturerwartungen deutscher Finanzanalysten im ZEW-Index begrenzten das Minus im Handelsverlauf etwas.
Charttechnik
Zum insgesamt fünften Mal fiel der Dax innerhalb seiner seit Tagen laufenden Korrektur auf ein neues kurzfristiges Tief zurück und auch heute wieder kehrten unmittelbar danach die Bullen zurück. Damit bleibt der korrektive Charakter der Abwärtsbewegung erhalten, aber noch ist auch das Reversal und damit eine bullishe Auflösung dieser nicht geglückt. Dafür müssten die Kurse über 9.685 Punkte ansteigen. Solange dies nicht der Fall ist, befindet sich der Dax im Zweifel in einer Korrektur mit entsprechendem Rückschlagspotenzial. Gleichzeitig fungiert der gesamte Bereich bis hin zu 9.685 Punkten als Widerstandszone aus Abwärts-Gap, Trendlinie und letztem Erholungshoch.
Thema des Tages
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten sanken im September auf den niedrigsten Stand seit Ende 2012, wie der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Indikator zeigte. Nach 8,6 Punkten im August ging der Index im September auf 6,9 Zähler zurück. Es handelt sich bereits um den 9. Rückgang in Folge. Die Abnahme fiel allerdings weniger schwach als erwartet aus, so waren Analysten sogar von einem Schwund auf 5,2 Punkte ausgegangen.
Auch die derzeitige konjunkturelle Lage wird von den Finanzmarktexperten deutlich schwächer eingestuft als im Vormonat. Die entsprechende Zeitreihe gibt spürbar nach und sinkt mit 25,4 Punkten auf den niedrigsten Wert seit über einem Jahr. „Noch immer ist das wirtschaftliche Umfeld von großer Unsicherheit geprägt. So besteht das Risiko einer Sanktionsspirale mit Russland fort und die Konjunktur der Eurozone entwickelt sich weiterhin enttäuschend. Zu guter Letzt ist schwer abzuschätzen, wie sich eine Abspaltung Schottlands auswirken würde", kommentierte ZEW-Präsident Fuest die September-Daten.
Erneut niedriger fallen auch die Konjunkturerwartungen für den gemeinsamen Währungsraum aus. Der entsprechende Index fällt im September von 23,7 im Vormonat auf 14,2 Punkte.
Aktien im Blick
Lufthansa gaben zuletzt 0,70 % ab, obwohl die Pilotengewerkschaft Cockpit einen für heute geplanten erneuten Streik kurzfristig absagte.
Die Titel von Fresenius Medical Care verbilligen sich um 1,27 %, nachdem der Dialysespezialist mitgeteilt hatte, er plane die Ausgabe einer Wandelanleihe über 400 Mio. Euro.
Airbus will sich verschlanken, einige Sparten verkaufen und auf seine Kernbereiche konzentrieren. Die Aktionäre zeigen sich neutral (+0,07 %).
United Internet verlieren im TecDAX 7,42 %. Börsianer nannten die angekündigte Kapitalerhöhung als Belastung.
Konjunktur
Das ukrainische Parlament hat das umstrittene Partnerschaftsabkommen mit der EU einstimmig im Beisein von Präsident Poroschenko angenommen.
In Großbritannien hat sich die Inflationsrate im August um 0,1 Punkte auf 1,5 Prozent abgeschwächt, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Niedriger hatte die Rate zuletzt im Herbst 2009 gelegen.
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im 2. Quartal um 1,2 % zum Vorjahreszeitraum gestiegen, nach revidiert +0,6 % im Vorquartal.
Währungen
Der US-Dollar konsolidiert am Dienstag vor Beginn des US-Notenbanktreffens gegenüber den anderen Hauptwährungen seine jüngsten Gewinne. EUR/USD bewegt sich aktuell im Bereich der 1,2950er-Marke. GBP/USD notierte heute bei 1,6158 im Tief.
USD/JPY bewegt sich im niedrigen 107er-Bereich und damit unterhalb seines am Freitag bei 107,40 erreichten Sechsjahreshochs. Der Gouverneur der japanischen Notenbank, Kuroda, hat sich in einer Rede optimistisch gegeben, dass Japan das Inflationsziel von zwei Prozent erreichen und die Deflation besiegen könne. Zugleich erkannte Kuroda den Wunsch zahlreicher Unternehmer nach stabilen Wechselkursen an.
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