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13:30 Uhr, 18.08.2011

In Asien spielt künftig die Musik

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Zeichen in Asien stehen weiterhin auf Wachstum, während der Westen und seine Regierungen mit Herabstufungen und immer steigenden Schuldenbergen kämpfen. Hugh Young, Aktienvorstand Aberdeen Asset Management Asia, rät Anlegern in seinem aktuellen Kommentar, den Blick verstärkt auf Asien zu richten.

„Die Währungen der Region ließ man langsam aufwerten und es wurden unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet, um die boomenden Immobilienmärkte unter Kontrolle zu halten. Die Zentralbanken haben sowohl die Zinsen als auch die erforderlichen Mindestreserven für Kreditgeber angehoben. Im größten Land China lassen die Wirtschaftsaktivitäten etwas nach, da die Regierung das Wachstum durch gezielt eingeführte Verknappungsmaßnahmen etwas gedrosselt hat. Das Land expandierte zu schnell, die Verbraucherpreis-Inflation war zu hoch. Ein Risiko liegt bei den angehäuften Schulden der Provinzregierungen “.

Ausschlaggebend für Asien werde insgesamt sein, ob es gelingt, die Inflation unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig das Wachstum zu stabilisieren. „Dennoch geht es unseren Portfoliounternehmen in der Region gut. Die jüngste Berichtssaison war durchaus zufrieden stellend. Es steht jedoch außer Frage, dass die Situation in den kommenden Quartalen schwieriger wird“, so Young. Die Unternehmensgewinne sind im vergangenen Jahr zum Teil um 25 Prozent gestiegen, für das laufende Jahr geht Aberdeen von einem Gewinnwachstum von ca. zehn Prozent aus. Für Unternehmen, die auf Nachfrage aus dem Westen angewiesen sind, werden härtere Zeiten anbrechen.

„Nach wie vor präferieren wir die Standorte Singapur und Hongkong: Unternehmen, die hier an den Aktienmärkten notiert sind, sind global aufgestellt und die Unternehmenslenker sind erfahren. Bei der Branchenauswahl liegt der Schwerpunkt auf der Finanzbranche Asiens. Asiatische Banken sind gesund, sie werden konservativ geführt und die Kreditvergabe geschieht umsichtig. Der Ausblick für diesen Sektor ist positiv, besonders da Verbraucherkredite in der Region bisher nur eine geringe Rolle spielen und dieses Segment starkes Wachstum verspricht“.

Zwei besondere Antriebsmotoren sind nach Ansicht des Asien-Experten die Demografie – Asien hat eine jüngere Bevölkerung als der alternde Westen – und die wachsende Mittelschicht. „Da das Wachstum in Europa und den USA voraussichtlich auf Jahre hinaus schwächeln wird, ist es an der Zeit, dass Anleger ihre Definition von „Risiko“ überdenken: in der Vergangenheit haben Investoren während unsicherer Zeiten oft Gelder aus den „risikoreichen“ Schwellenländern abgezogen und sind in „sichere Häfen“ im, Westen geflüchtet. Mit den Problemen, die sich dem Westen stellen, dürfte dieses Verhalten jedoch überholt sein, denn in Asien spielt zukünftig die Musik“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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