Kommentar
19:27 Uhr, 12.11.2010

Immer mehr Insolvenzen...

Montag:
Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für September bei 98,9. Im Vormonat hatte der Index bei 99,5 gelegen.

Die Arbeitslosenquote ist in der Schweiz im Oktober bei 3,5 % geblieben nach schon 3,5 % im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen lag Ende des Monats bei 139.365 und damit um 675 niedriger als im Vormonat. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der offenen Stellen um 1.389 auf 17.059.

Die deutsche Handelsbilanz weist für September einen Überschuss in Höhe von 16,8 Mrd. Euro aus nach 9 Mrd. Euro im Vormonat und 11,5 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 114 Mrd. Euro, verglichen mit 97,8 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im September Saldo ein Plus in Höhe von 14 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 5 Mrd. Euro (revidiert von 4,6 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 10,7 Mrd Euro. In den ersten 9 Monaten 2010 lag der Überschuss bei 75,7 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 85,7 Mrd. Euro.

Die Ausfuhren sind im September zum Vorjahr um 22,5 % auf 86,9 Mrd. Euro geklettert. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-September um 18 % auf 70,1 Mrd. Euro gestiegen. Im Jahr 2010 bis zum September waren es 589,2 Mrd. Euro nach noch 493,3 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der sentix-Gesamtindex steigt im November auf 14, von 8,8 im Vormonat.

Die britische Geldmenge M0 ist im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,4 % gestiegen. Die Jahreswachstumsrate fiel auf 4,7 % von 5,0 % im Vormonat.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im September zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 0,8 % gefallen. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 1,5 % geklettert.

Der OECD Frühindikator (CLI) ist zum Vormonat bei 102,8 Zähler geblieben.

Dienstag:

Der Index zur Konsumentenstimmung in der Schweiz notiert bei 7 nach 16 im Juli diesen Jahres.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im September um 7,0 % gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus 11,1 % betragen (revidiert von 10,8 %). Der Inlandsumsatz ist im September-Jahresvergleich um 4,7 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 9,5 %.

Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat nahm der Umsatz-Volumenindex im September um 1,3 % ab nach 2,0 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft sank der Index dabei um 0,8 %, im Auslandsgeschäft fiel er um 1,7 %.

Die Verbraucherpreise sind zum Vormonat um 0,1 % geklettert nach zuletzt -0,1 %. Die Jahresteuerung liegt bei 1,3 % und damit auf unverändertem Niveau. Die offizielle Erstschätzung lag bei +1,3 %.

Der für Europa berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % erhöht. Im Monatsvergleich kletterte der harmonisierte Index um 0,1 %.

Im August ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,6 % auf 14.372 gestiegen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 1,6 % auf 2.660 geklettert.

Im Zeitraum Januar bis August 2010 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 6,0 % auf 113.305 geklettert, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 0,4 % auf 21.888 angestiegen sind.

Unser Kommentar:

Die frohen Botschaften zur Konjunkturerholung, die derzeit überall hinausposaunt werden, können offenbar nicht verhindern, dass immer mehr Menschen in der Schuldenfalle sitzen und pleite machen. Das betrifft Unternehmen wie auch Privatpersonen.

Wundern muss man sich darüber allerdings nicht: Jahrzehntelang wurde den Menschen eingetrichtert, dass es „in“ sei, Schulden zu haben. Nur sehr langsam wird sich in den kommenden Jahren die Erkenntnis durchsetzen, dass ein Leben auf Pump weder erstrebenswert noch sinnvoll oder langfristig tragbar ist. Bis sich diese Erkenntnisse bei der Masse durchsetzt, werden allerdings noch viele Bürger in die Insolvenz rutschen.

Der britische Produktionsindex ist im August auf Jahressicht um 3,8 % gestiegen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 4,2 % im Plus.

Im August allein war die Produktion zum Vormonat um 0,4 % geklettert. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 0,1 %, nach +0,3 % zuvor.

Die britische Leistungsbilanz weist für September ein Defizit in Höhe von 4,6 Mrd. Britische Pfund aus, nach einem Minus von 4,9 Mrd. im Vormonat.

Das britische Handelsdefizit liegt bei 8,2 Mrd. Pfund nach zuvor 8,5 Mrd. Pfund. Die Dienstleistungsbilanz weist hingegen einen Überschuss in Höhe von 3,7 Mrd. Pfund aus. Im Vormonat hatte das Plus hier noch bei 3,6 Mrd. Pfund gelegen.

Der Großhandelsumsatz in den USA ist im September um 0,4 % gestiegen.

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 1,5 % geklettert. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,6 bis 1,5 % nach zuvor +1,2 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten +0,8 % nach oben revidiert.

Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat leicht verbessert bei 1,22.

Mittwoch:

Der Index für das japanische Verbrauchervertrauen notiert im Oktober bei 40,9. Einen Monat zuvor hatte der Vertrauensindex bei 41,2 gelegen.

Die deutschen Großhandelspreise sind im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,3 % gesunken nach 1,0 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 7,7 % geklettert nach zuvor 7,6 %.

Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im September gegenüber dem Vorjahr um 5 % auf rund 39,1 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste ist binnen Jahresfrist um 17 % auf 6,2 Mio. gestiegen.

Die Zahl der Kinder unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung steigt in Deutschland weiter an. Im März 2010 wurden rund 472.000 Kinder unter drei Jahren in Kindertageseinrichtungen oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut. Somit stieg die Zahl der betreuten Kinder gegenüber dem Vorjahr um rund 2,7% an.

Die französische Industrieproduktion im September gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben.

Der Wirtschaftsklimaindikator der Eurozone für das vierte Quartal ist auf 107,5 gestiegen von noch 106,5 im dritten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 91,0 gestanden.

Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 131,5 nach noch 109,1 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator noch bei 53,1 notiert. Der Indikator für die Erwartungen fällt auf 93,4, verglichen mit 104,9 im dritten Quartal 2009. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 113,1.

Die US-amerikanische Handelsbilanz weist für September ein Defizit in Höhe von 44 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus im Bereich 43 bis 45 Mrd. US-Dollar. Im Vormonat hatte das Defizit noch bei 46,5 Mrd. US-Dollar gelegen. Somit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten 46,3 Mrd. US-Dollar revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 435.000 gefallen. Erwartet wurden 450.000 neue Anträge nach zuvor 459.000 (revidiert von 457.000).

Die US-amerikanischen Importpreise sind im Oktober um 0,3 % gestiegen nach zuletzt +0,3 %.

Die US-amerikanischen Exportpreise sind im Oktober insgesamt um 0,7 % gestiegen nach zuvor +0,6 %.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 67 Bcf auf 3.821 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 67 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 3.784 Bcf gelegen.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,3 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor +2 Mio. Barrel.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,6 Mio. Barrel verringert, nach zuletzt einem Plus in Höhe von 0,2 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 5 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -3,6 Mio. Barrel.

Donnerstag:

Im saisonbereinigten Monatsvergleich ist der Wert des japanischen Auftragseingangs im Maschinenbau im September um 9,2 % gesunken nachdem er im Vormonat noch um 9,8 % geklettert war. Die Kernrate ohne volatile Orders ist im privaten Sektor binnen gleicher Frist um 21,8 % gefallen, nach 24,6 % im Vormonat.

Die offizielle Vorausschätzung für das vierte Quartal geht von einem Rückgang der Auftragseingänge in Höhe von 2,0 % aus, nachdem der Auftragseingang im vorangegangenen Quartal um 11,1 % gestiegen war. Im privaten Sektor ohne die volatilen Orders liegt die Schätzung des zweiten Quartals bei -11,5 % nach 17,1 % im Vorquartal.

Die Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen (z. B. Mineralölprodukte) lag im Jahr 2009 in Deutschland bei 2.313 und damit 110 oder 5 % über dem Vorjahresniveau. Allerdings fiel gleichzeitig die Menge der freigesetzten wassergefährdenden Stoffe auf nunmehr 7,1 Mio. Liter gegenüber dem Jahr 2008 um 18,5 Mio. Liter. Davon konnten im Jahr 2009 2,3 Mio. Liter nicht wiedergewonnen werden.

Freitag:

G-20 Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Südkorea

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal zum Vorquartal saison-, preis- und kalenderbereinigt um 0,7 % gestiegen nach +2,3 % im Quartal zuvor. Zum dritten Quartal des Vorjahres kletterte das BIP um 3,9 %.

Unser Kommentar:

Während in den Medien unablässig vom Aufschwung die Rede ist, hat sich das Wachstum der Wirtschaft in Deutschland im dritten Quartal verglichen mit dem Vorquartal wieder deutlich abgeschwächt. Ist das Aufschwungswunder also schon wieder vorbei? Aufschluss darüber könnte das laufende vierte Quartal geben, das traditionell zu den stärksten Phasen des gesamten Jahres gehört.

Bemerkenswert ist auch, dass sich der rückläufige Trend im gesamten Euro-Raum beobachten lässt. Die folgende Abbildung lässt ahnen, dass schon bald weitere Rückgänge bei der Wirtschaftsleistung der größten Länder Europas anstehen könnten:

Die Zahl der Schulanfänger ist in Deutschland im aktuellen Schuljahr gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % auf rund 716.900 zurückgegangen.

Das Bruttoinlandsprodukt ist gemäß der ersten offiziellen Vorabschätzung im dritten Quartal in der Euro-Zone um 0,4 % geklettert nach 1,0 % im vorangegangenen Quartal. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei 1,9 % nach 1,9 % im Quartal zuvor.

Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im September in der Euro-Zone um 0,9 % gesunken. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 1,1 % gestiegen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 5,2 % zugenommen.

Der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für die USA notiert im November bei 69,3. Erwartet wurde er im Bereich 68,5 bis 69. Im Vormonat hatte der Index noch bei 67,7 notiert.

Unser Kommentar:

Da fallen die Zahlen zum Verbrauchervertrauen in den USA marginal besser aus als erwartet – und sofort überschlagen sich die Kommentatoren. Dabei zeigt die folgende Abbildung, dass die gemessenen Werte bislang über das tiefe Krisenniveau vom Herbst 2008 nur unwesentlich angestiegen sind.

Auch liegt das Vertrauen der Konsumenten in den USA immer noch weit unter den Werten aus den Krisenjahren 2000 bis 2003. Achten Sie auf die rote Markierung. Erst wenn sich auf dem US-Arbeitsmarkt nachhaltige Verbesserungen zeigen, wird sich daran etwas ändern. Doch dergleichen ist bislang nirgends zu erkennen...

Wie wir die Lage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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