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09:43 Uhr, 28.11.2011

IKB erzielt im ersten Halbjahr höheren Fehlbetrag

Düsseldorf (BoerseGo.de) – Die skandalumwitterte Mittelstandsbank IKB kommt nicht so recht auf die Füße. Der Konzernfehlbetrag ist im ersten Halbjahr 2011/12 (per Ende September) mit 312 Millionen Euro deutlich höher ausgefallen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damals lag das Defizit bei 246 Millionen Euro. Die Bank macht für die höheren Verluste die Verschärfung der Finanzkrise verantwortlich. Die habe vor allem zu einer extremen Ausweitung der Risikoprämien für mittlerweile fast alle staatlichen Schuldner aus dem Euro-Raum geführt, hieß es im Geschäftsbericht. Bereinigt um Sonderfaktoren konnte die Industriebank ein positives Konzernergebnis von 15 Millionen Euro erwirtschaften. Im Vorjahreszeitraum wurden bereinigt minus 81 Millionen Euro erzielt.

Der Zinsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Millionen auf 76 Millionen Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft führte nach einem Defizit in Vorjahr von 38 Millionen Euro zu einem positiven Betrag von 30 Millionen Euro. Ursächlich hierfür seien Teilauflösungen der bisher gebildeten Portfolio- und Einzelwertberichtigungen aufgrund der anhaltend positiven konjunkturellen Lage in Deutschland bei rückläufiger Bestandsentwicklung. Auch der Provisionsüberschuss fiel mit minus 31 Millionen Euro besser als der Vorjahresvergleichswert aus.

Im Ausblick hält IKB-Vorstand an dem Ziel fest, mittelfristig operativ wieder Gewinne zu erzielen. „Die aktuelle Staatsschuldenkrise im Euro-Raum überschattet gegenwärtig alles und wird diese Zielerreichung zeitlich verzögern“, schreibt die Bank in ihrem Halbjahresbericht. Zudem werde die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 11 Milliarden Euro sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur geringe Überschüsse ausgewiesen werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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