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12:00 Uhr, 30.08.2010

ifo-Institut: Deutsche Exportwirtschaft wird Verschiebung der Nachfrage spüren

München (BoerseGo.de) – Die deutsche Exportwirtschaft muss sich auf eine weitere Verschiebung der Nachfrage einstellen. Dies geht aus einer Analyse des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung von diesem Montag hervor.

Die Nachfrage nach deutschen Exporten aus den so genannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) habe bereits in den vergangenen zehn Jahren stetig zugenommen. Ihr Anteil an den deutschen Ausfuhren sei von vier Prozent (2000) auf neun Prozent (2009) angestiegen, so das Institut. Insbesondere China mit einem Anteilszuwachs von zwei auf fünf Prozent sei hervorzuheben, so das ifo-Institut. Gleichzeitig verringere sich die Bedeutung der traditionellen Hauptabnehmer (Eurozone, Großbritannien und USA). Ihr Anteil an den deutschen Exporten sei zwar immer noch hoch, fiel aber in den vergangenen zehn Jahren um sechs Prozentpunkte. Aufgrund des geringen Wirtschaftswachstums in den PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) und in Großbritannien prognostizieren die ifo Forscher für die kommenden Jahre aus diesen Ländern eine schwache Nachfrage nach deutschen Gütern. Der Anteil der USA an den deutschen Exporten dürfte sich hingegen aufgrund der leicht überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten etwa auf dem aktuellen Stand stabilisieren.

Um bei Prognosen der unterschiedlichen Entwicklung in verschiedenen Märkten Rechnung zu tragen, hat das Institut einen Exportnachfrageindikator entwickelt. Dieser Indikator berücksichtigt die wirtschaftliche Dynamik in den 25 wichtigsten Abnehmerländern deutscher Güter. Der Indikator zeigt laut den Wirtschaftsforschern, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen Dynamik in den BRIC-Staaten dürfte die Nachfrage nach deutschen Investitionsgütern aus diesen Regionen weiter wachsen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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