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12:39 Uhr, 10.11.2015

IEA warnt vor negativen Folgen dauernd niedriger Ölrpreise

Laut der IEA besteht die Gefahr, dass notwendige Investitionen in die Ölförderung aufgrund der zu niedrigen Ölpreise aufgeschoben werden. Dies könne später zu einem späteren scharfem Preisanstieg führen, heißt es im Weltenergieausblick der Organisation.

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London (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energieagentur (IEA) hat vor den negativen Folgen langfristig niedriger Ölpreise gewarnt. Laut dem am heutigen Dienstag veröffentlichten Weltenergieausblick erachtet die IEA es als unwahrscheinlich, dass der Ölpreis vor Ende des Jahrzehnts wieder auf 80 Dollar je Barrel steigen wird. Begründet wird diese Einschätzung mit einem nur geringen jährlichen Nachfragewachstum von 900.000 Barrel pro Tag in den nächsten fünf Jahren. Laut den Experten besteht damit die Gefahr, dass notwendige Investitionen in die Ölförderung aufgeschoben werden, was zu einem späteren Zeitpunkt zu einem scharfem Preisanstieg führen könnte. Für das nächste Jahr geht die IEA von einem weiteren Rückgang der Investitionen aus. Zwei Jahre mit rückläufigen Anlageinvestitionen hat es in den letzten 25 Jahren noch nie gegeben.

Aktuell sind die Preise auch für viele Schieferölproduzenten in den USA zu niedrig. Die US-Energiebehörde geht deshalb davon aus, dass die US-Schieferölproduktion im Dezember um 118.000 auf weniger als 4,95 Mio. Barrel pro Tag fallen wird. Dies entspricht dem achten Monatsrückgang in Folge und dem niedrigsten Produktionsniveau seit 15 Monaten.

Die aktuellen Niedrigpreise haben laut der IEA auch den Effekt, dass die Nachfrage zunehmend durch Öl gedeckt wird, dessen Förderung vergleichsweise günstig sei. Dies bedeute, dass die Abhängigkeit von Öl aus Nahost zunehme, heißt es dem Bericht. Falls sich der Trend zu billigem Öl fortsetze, könne das Umsteigen auf saubere, Erneuerbare Energie hinausgezögert werden. Hier müsse der Staat mit gezielte Maßnahmen nachhelfen.

Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Dienstagmittag 47,83 US-Dollar. Das waren 24 Prozent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI reduzierte sich um 14 Prozent auf 43,95 Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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