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16:41 Uhr, 09.02.2016

IEA: Unwahrscheinlich, dass die Ölpreise kurzfristig steigen

Die Internationale Energieagentur hat ihre Zweifel, dass sich der Ölpreis in nächster Zeit erholen wird. „Anhaltende Spekulation über einen Deal zwischen der OPEC und führenden Nicht-OPEC-Produzenten scheint genau das zu sein: Spekulation", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten monatlichen Marktbericht.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 32,52 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 29,78 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ New York (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise finden am Dienstag nach einer kurzen Erholungsphase nach unten keinen Halt. US-Leichtöl der Sorte WTI notiert am Nachmittag wieder unter der Marke von 30 Dollar bei 29,89 US-Dollar je Barrel, die Nordseesorte Brent verbilligt sich um fast zwei Prozent auf 32,67 US-Dollar. Hauptgrund für die fallenden Preise ist nach wie vor die Ölschwemme am Markt. Die Hoffnung der Anleger auf eine koordinierte Produktionskürzung scheint nun weiter schwinden, nachdem das Treffen der Ölminister Saudi-Arabiens und Venezuelas am Sonntag keine konkreten Ergebnisse brachte. Auch Experten halten eine koordinierte Kürzung der Förderung in den großen Produktionsländern für derzeit abwegig. „Wir erachten die Aussichten, dass es letztlich dazu kommen wird, als gering. Denn zu unterschiedlich sind die Interessen und Motive der maßgeblichen Länder. Der Abbau des Überangebots wird von anderer Stelle kommen müssen, nämlich einer fallenden US-Ölproduktion. Damit rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte“, kommentiert Commerzbank-Rohstoffexperte Eugen Weinberg.

Nun bezweifelt zudem die Internationale Energieagentur (IEA), dass sich der Rohölpreis in nächster Zeit signifikant erholen wird. „Anhaltende Spekulation über einen Deal zwischen der OPEC und führenden Nicht-OPEC-Produzenten scheint genau das zu sein: Spekulation", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten monatlichen Marktbericht. Zudem geht die IEA weiter davon aus, dass die Ölförderung die Nachfrage in diesem Jahr übersteigt. Der Zuwachs der Lagerbestände soll bei 2 Millionen Barrel pro Tag im ersten Quartal liegen. Im zweiten Quartal soll der Überschuss dann auf 1,5 Millionen Barrel täglich sinken, im zweiten Halbjahr auf 0,3 Millionen Barrel. „Wenn diese Zahlen sich als richtig erweisen, ist es angesichts des ohnehin schon mit Öl überfluteten Marktes schwer vorstellbar, wie die Preise kurzfristig deutlich steigen können“, schreibt die IEA.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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