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14:06 Uhr, 16.12.2020

IEA: Rückkehr der Normalität in 2021

Die Internationale Energieagentur erwartet für das kommende Jahr ein sukzessive Entspannung am globalen Ölmarkt. Auch die Nachfrage soll nach dem ersten Quartal wieder deutlich anziehen.

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    Kursstand: 50,74500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (Godmode-Trader.de) - Die Welt versinkt im Öl. Das ist zwar schon seit Jahren unterm Strich der Normalzustand, die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden weitreichenden Beschränkungen der Mobilität haben die Lage aber gnadenlos verschärft. Die Internationale Energieagentur IEA geht davon aus, dass sich der Überhang an Öl im Laufe des kommenden Jahres nach und nach verringert und der Markt in eine Erholungsphase einschwenkt. Es könnte sogar wieder zu einem Angebotsdefizit kommen. „Die Nachfrage wird deutlich länger als erwartet schwach bleiben, konstatierte die IEA in ihrem am Dienstag veröffentlichten aktuellen Monatsbericht. Entsprechend werde die Prognose für den weltweiten Kraftstoffbedarf herabgesetzt. „Der Markt bleibt fragil“, hieß es warnend.

Dennoch erwartet die IEA, dass die aufgeblähten Rohölvorräte in den kommenden 12 Monaten abnehmen werden, da die Weltwirtschaft nach und nach wieder anzieht und die OPEC+-Allianz das Angebot unter Kontrolle halte. Die Ölpreise spiegeln bereits einen Teil dieses Optimismus wider und erreichten letzte Woche ein Neunmonatshoch von über 51 Dollar/Barrel.

Laut der IEA werden die globalen Lagerstätten Anfang kommenden Jahres 625 Mio. Barrel mehr Rohöl enthalten als noch vor der Pandemie, ein Überhang, der sich bis Dezember 2021 auflösen sollte.

Obwohl die IEA die Prognosen für das globale Nachfragewachstum im Jahr 2021 um 110.000 Barrel pro Tag gesenkt hat, erwartet sie dennoch einen signifikanten Anstieg um 5,7 Mio. Barrel pro Tag, was etwa zwei Drittel der in diesem Jahr verlorenen Menge entspricht. Im Jahr 2021 soll der Verbrauch durchschnittlich 96,9 Mio. Barrel pro Tag betragen. Die Käufe von Benzin und Diesel werden „besonders stark" sein und auf etwa 99 Prozent des Vorkrisenniveaus zurückkehren, prognostizierte die IEA.

Die Förderpolitik der OPEC+ bleibt zurück auf dem Weg hin zu einer Normalisierung ein wichtiger Pfeiler. „Der aktuelle Förder-Deal ist flexibel und ausgeklügelt und zeigt, dass Staatengruppe über die Fragilität des Marktes in Sorge ist", sagte Neil Atkinson, Leiter der Abteilung Ölmärkte und Industrie der IEA, in einem Bloomberg-Fernsehinterview. „Es gibt nicht viel Spielraum für die OPEC+, mehr Öl zu liefern, als derzeit vorgesehen ist."

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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