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13:14 Uhr, 09.08.2019

IEA rechnet mit einer nachlassenden Ölnachfrage

Die IEA rechnet nun in diesem Jahr mit einem Wachstum der Ölnachfrage um 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Dies sind 100.000 Barrel pro Tag weniger als in der bisherigen Prognose.

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Paris (Godmode-Trader.de) - Um einhunderttausend Barrel täglich soll die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr sinken. Dies prognostiziert die Internationale Energieagentur in ihrem am Freitag in Paris veröffentlichten aktuellen Monatsbericht. Der Ausblick für die globale Ölnachfrage sei wegen der zunehmenden Hinweise auf ein Abflauen der Weltwirtschaft „fragil", so der Interessenverband der führenden Industriestaaten. Die Agentur warnte zudem vor einer weiteren Senkung, falls der Handelskonflikt zwischen den USA und China anhält.

Von Januar bis Mai sei der weltweite Verbrauch von Rohöl nur um 520.000 Barrel pro Tag gestiegen, teilte die IEA weiter mit. Dies sei der schwächste Zuwachs in diesem Zeitraum seit der schweren Wirtschaftskrise 2008. Die IEA rechnet nun in diesem Jahr mit einem Wachstum der Ölnachfrage um 1,1 Mio. Barrel pro Tag. Dies sind 100.000 Barrel pro Tag weniger als in der bisherigen Prognose. Für 2020 rechnet die IEA mit einem Zuwachs der Nachfrage um 1,3 Mio. Barrel. Hier wurde die alte Prognose um 50.000 Barrel pro Tag gesenkt.

Die geringere Nachfrage sei einerseits gut, da die Amerikaner im großen Stil Öl durch Fracking fördere und die OPEC+ störrisch auf ihren Quoten beharre, kommentierte CMC Markets. Denn das erhöhe für Konsumenten und Wirtschaft die Chance, dass Benzin billiger werde. Die erneute Prognosesenkung habe aber auch etwas Mahnendes, so die Experten. „Tiefere Rohstoffpreise bringen dann nichts, wenn die Endnachfrage noch schneller fällt“. Konjunktureller Müßiggang liege im Trend. „Geht das so weiter, rollt die nächste Welle von Gewinnwarnungen auf die Börse zu“.

Analysten der BofA Merrill Lynch sind der Einschätzung, dass die jüngste Runde der US-Zölle die globale Ölnachfrage um 250.000 bis 500.000 Barrel pro Tag senken könnte, was die Sorge um eine Nachfrageabschwächung verstärkt.

Die Ölpreise konnten am Freitag zu einer Erholung nach den jüngsten Kursverlusten ansetzen. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 58,70 US-Dollar. Das waren 1,32 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel WTI stieg in ähnlichem Ausmaß auf 54,21 Dollar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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