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17:09 Uhr, 10.07.2020

IEA erhöht Prognose zur Ölnachfrage, sieht aber dunkle Wolken aufziehen

Die Lockerung der Corona-Beschränkungen in vielen Ländern führte im Mai, Juni und wohl auch im Juli zu einer starken Erholung der Treibstofflieferungen, stellte die IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht fest. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibe aber von Unsicherheiten behaftet.

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Paris (Godmode-Trader.de) - Die Internationale Energieagentur (IEA) erhöhte am Freitag ihre Prognose für die Öl-Nachfrage im laufenden Jahr, warnte aber zugleich davor, dass die weitere Ausbreitung von Covid-19 ein Risiko für den Ausblick darstelle.

Der Interessenverband führender Industriestaaten hob seine Bedarfs-Prognose für 2020 auf 92,1 Mio. Barrel pro Tag (bpd) an. Das sind zwar 400.000 bpd mehr als in der Juni-Projektion noch veranschlagt. Im Vergleich zu 2019 wäre dies aber ein Rückgang um täglich 7,9 Mio. Barrel.

Der IEA zufolge fiel der Rückgang im zweiten Quartal geringer aus als zuletzt noch angenommen. „Während der Ölmarkt zweifellos Fortschritte gemacht hat, ist die große und in einigen Ländern beschleunigte Zahl neuer Covid-19-Fälle eine beunruhigende Erinnerung daran, dass die Pandemie noch lange nicht unter Kontrolle ist“, warnte die IEA in ihrem Monatsbericht. Für den Marktausblick bedeute dies ein Abwärtsrisiko.

Die Lockerung der Restriktionen in vielen Ländern führte im Mai, Juni und wohl auch im Juli zu einer starken Erholung der Treibstofflieferungen, so die IEA weiter. Die Experten erhöhten ihre Prognose für die Nachfrage in den Monaten April bis Juni um 1,5 Mio. Barrel pro Tag. In der neuen Schätzung gehen sie davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im zweiten Quartal um 16,4 Mio. Barrel pro Tag niedriger ausfallen dürfte als ein Jahr zuvor.

Die Raffiniertätigkeit im Jahr 2020 werde allerdings stärker zurückgehen, als man im vergangenen Monat noch erwartet hatte und sich auch im Jahr 2021 langsamer erholen, hieß es weiter. „Für die Raffinerien wird jeder Nutzen aus einer erholten Nachfrage wahrscheinlich durch die Erwartung wesentlich restriktiverer Rohstoffmärkte in der Zukunft zunichte gemacht werden. Die Raffineriemargen werden auch durch einen Überhang an Produktvorräten aus dem sehr schwachen zweiten Quartal 2020 unter Druck bleiben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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