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19:00 Uhr, 15.11.2019

IEA: Die OPEC steht dem drohenden Überangebot tatenlos gegenüber

Die OPEC fördert derzeit derzeit 1,7 Mio. bpd mehr, als in der ersten Hälfte des kommenden Jahres benötigt wird, wie aus dem aktuellen IEA-Monatsericht hervorgeht. Bisher haben die Mitglieder des Ölkartells nicht signalisiert, dass sie zu tieferen Einschnitten bereit sind, um ein neues Überangebot zu vermeiden.

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  • Brent Crude Öl
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    Kursstand: 63,435 $/bbl. (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Paris (Godmode-Trader.de) - Die globalen Ölmärkte dürften auch im nächsten Jahr wenig Anzeichen einer Anspannung aufweisen. Die Produktion außerhalb der OPEC dürfte stark ansteigen und hohe Lagerbestände die Nachfrage komfortabel bedienen, heißt es in dem am Freitag in Paris veröffentlichten Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA).

Die Lieferungen außerhalb der OPEC - angetrieben von den USA, Brasilien, Norwegen und Guyana - werden im Jahr 2020 um 2,3 Mio. Barrel pro Tag zulegen, fast doppelt so hoch wie das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage, schätzt der Interessenverband führender Industriestaaten. Die Wachstumsschätzung liegt um rund 100.000 Barrel pro Tag höher als noch im Vormonat. „Die Ruhe wird durch einen gut versorgten Markt und hohe Lagerbestände unterstützt“, so die Agentur. „Dies könnte sich bis 2020 fortsetzen, weil die Nicht-OPEC-Länder ihre Produktion deutlich steigern werden“.

Die OPEC, die in diesem Jahr die Produktion gekürzt hat, um einen Überschuss zu verhindern, fördert derzeit derzeit rund 1,7 Mio. Barrel pro Tag mehr, als in der ersten Hälfte des kommenden Jahres benötigt wird, wie aus dem IEA-Bericht weiter hervorgeht. Die Allianz OPEC+ trifft sich am 5. und 6. Dezember, um über das Produktionsniveau des nächsten Jahres zu beraten. Bisher haben die Mitglieder allerdings nicht signalisiert, dass sie zu tieferen Einschnitten bereit sind, um ein neues Überangebot zu vermeiden.

Die Öllagerbestände in den Industrieländern haben sich laut IEA im dritten Quartal um rund 9 Mio. Barrel erhöht, obwohl die OPEC die Produktion bewusst begrenzt hat und Saudi-Arabien nach dem Angriff auf seine Raffinerieanlage in Abqaiq am 14. September Vorräte abgebaut hat.

Kurzfristig sollte sich der Markt erholen, wenn sich das globale Wachstum der Ölnachfrage beschleunigt, blickt die IEA auf das Jahresende. Niedrige Ölpreise und eine robuste US-Nachfrage werden den weltweiten Verbrauch anregen. Die Nachfrage sollte deshalb im vierten Quartal um 1,9 Mio. Barrel pro Tag über dem Vorjahresniveau liegen.

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3 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    die 43.80 2019 noch zu erreichen in weiter weiter Ferne obwohl wir der 50iger Marke vor 4 Wochen schon so nah waren

    05:57 Uhr, 18.11. 2019
  • German2
    German2

    und deswegen steigt der Mist auch jeden tag

    16:57 Uhr, 17.11. 2019
  • thomas84
    thomas84

    und was macht wti und brent..short nervensache

    19:18 Uhr, 15.11. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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