Fundamentale Nachricht
20:55 Uhr, 12.10.2018

I wie Inflation, I wie Italien

DNCA-Fondsmanager Igor de Maack wirft einen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen und hat dabei insbesondere die anziehende Inflation sowie Italien im Fokus.

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  • EURO STOXX 50
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    Kursstand: 3.194,41 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (Godmode-Trader.de) - Der französische Asset Manager DNCA Investments beobachtet immer deutlichere Anzeichen für einen künftigen Anstieg der Inflation. Besonders deutlich werde dies bei den Löhnen, sagt DNCA-Fondsmanager Igor de Maack. So würden amerikanische Unternehmen jetzt mit Lohn­steigerungen von 2,2 Prozent rechnen - gegenüber durchschnittlich plus 1,8 Prozent im Zeitraum 2015 bis 2017. Amazon habe bereits konkret beschlossen, seinen Stundenlohn zu erhöhen (von 12,45 US-Dollar auf 15 US-Dollar) – ein weiteres Zeichen für diese notwendige Umverteilung von Mehrwert.

Auch wenn in Europa die Kernrate der Inflation wieder unter 1 Prozent gerutscht sei, so gebe es doch anekdotische Evidenz für Lohndruck, so der Fondsmanager des zu Natixis Investment Managers gehörenden Investmenthauses. Zur gleichen Zeit hätten die Zinssätze auf die Äußerungen von Jerome Powell über eine mögliche Beschleunigung der Zinserhöhungen reagiert. Zuletzt seien erste Anzeichen einer deutlichen Sektorrotation insbesondere zugunsten von Value- und Finanzwerten zu beobachten.

Eine wahrscheinliche Herabstufung Italiens durch Moody’s würde die Turbulenzen bei den zuletzt hochvolatilen Italien-Bonds nicht unbedingt verstärken, beruhigt der Manager mit Blick auf das hoch verschuldete Italien. Ein Katastrophenszenario wäre jedoch eine Senkung der Bonitätsnote durch die drei oder vier bedeutendsten Ratingagenturen, durch die das Land seinen Investment-Grade-Status verlieren würde. In Rom hält Igor de Maack das letzte Wort über den Haushalt und selbst über die jetzige Regierung für noch längst nicht gesprochen. „Die Geschichte, eine treue und hilfreiche Begleiterin jedes Fondsmanagers, lehrt, dass sie sich gerne wiederholt. Es ist also nicht allzu tollkühn, die Möglich­keit ins Auge zu fassen, dass Italien in nicht allzu ferner Zeit seine 66. Regierung vereidigen könnte“, sagt de de Maack.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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