Aktien zwischen Geldpolitik und Wirtschaftsdaten
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Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Erachten von Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG, klar, dass es wieder Lockerungsschritte in der Geldpolitik geben wird. „Die letzten Daten geben der Notenbank recht, oder zumindest eine Rechtfertigung“, schreibt Szeiler in einem aktuellen Kapitalmarktkommentar. Die Inflation sei weit vom Ziel der Notenbanken entfernt und Teile der Wirtschaft, siehe Produktionssektor, schwächten sich immer stärker ab. „Die Befürworter meinen, die Notenbank habe unbegrenzte Mittel und würde ihr Ziel früher oder später erreichen. Die Gegner monieren, dass die bisherigen Maßnahmen nichts gebracht hätten, außer eine Perversion des Anleihenmarktes. Die Aktienmärkte aber sitzen zwischen den Stühlen“, betont der Ökonom.
Szeiler: „Die Liquiditätsschwemme richte sich zwar noch nicht direkt auf den Aktienmarkt. Aufgrund sinkender Zinsen und Renditen eröffnet sich für den Aktienmarkt jedoch der Spielraum für höhere Bewertungen“. Darüber hinaus sei der Zusammenhang zwischen Liquidität und Volatilität negativ, was bedeute: je mehr Liquidität, desto geringer die Volatilität. Geringeres Risiko wiederum bringe höhere Bewertungen mit sich.
So weit so gut, sagt Szeiler. Dennoch handelten viele Aktienmärkte im Nirgendwo. „Europa, Japan und die Emerging Markets sind trotz aller Bemühungen immer noch unter den Niveaus von Anfang 2018. Der US-Markt überstrahlt alles mit den großen Technologie-Werten, die den Markt auf Höchststände treiben. US-Industriewerte haben übrigens auch seit anderthalb Jahren keinen neuen Höchststand mehr gesehen“.
Weite Teile des globalen Aktienmarktes aber würden unter der Abschwächung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne leiden. „Momentan sind die Faktoren „Liquidität“ und „Fundamentaldaten“ im Gleichgewicht, eine neutrale Haltung daher weiterhin gerechtfertigt. Wie wird sich das auflösen? Entweder die Wirtschaftsdaten erholen sich (unterstützt etwa durch Fortschritte im Handelskonflikt) oder der Produktionssektor zieht den Dienstleistungssektor mit nach unten in die Rezession. Mit mehr Evidenz in die eine oder andere Richtung ist eine aktivere Positionierung wieder möglich“, so Szeiler.
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