Kommentar
17:45 Uhr, 02.07.2020

DAX geht mit kräftigem Kursplus aus dem Handel - Neue Kursrekorde an der Nasdaq - Wirecard-Töchter stellen ebenfalls Insolvenzanträge

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Erwähnte Instrumente

  • Wirecard: Jetzt auch Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften
  • Tesla fährt allen davon
  • US-Arbeitslosenquote sinkt deutlich
  • US-Notenbanker warnt vor neuer Finanzkrise
  • US-Arbeitsmarkt entspannt sich im Juni
  • Bundestag beschließt Rekordschulden
  • Rekordzahl neuer Corona-Ansteckungen in den USA
  • Hongkong: Streit zwischen Peking und London
  • ifo Institut: Autoindustrie läuft langsam wieder an
  • Russland stimmt für Verfassungsänderung
  • Trump wegen Corona-Krise für weiteres Konjunkturprogramm
  • RKI meldet rund 500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus

  • Erste Wirecard-Geschäftspartner verlassen das sinkende Schiff
  • Bayer besorgt sich Milliarden am Anleihemarkt
  • Aktionärsschützer wollen Wirecard aus dem DAX kicken
  • Flatex erhöht Ziele für 2020
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Märkte

  • Der deutsche Aktienmarkt konnte am Donnerstag kräftig zulegen. Der DAX ging mit einem Plus von 2,84 Prozent auf 12.608,46 Punkte aus dem Handel. An der US-Technologiebörse Nasdaq konnten unterdessen die Indizes Nasdaq 100 und Nasdaq Composite auf neue Rekordhochs klettern. Die Hoffnung auf Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid19 gab den Börsen zuletzt Rückenwind. In den vergangenen Tagen hatten sich an der Börse Hoffnungen auf eine weitere Erholung der Weltwirtschaft und die Furcht vor einer wieder zunehmenden Corona-Infektionswelle und deren wirtschaftlichen Folgen noch gegenseitig gelähmt und bei den Kursen für eine Seitwärtsbewegung gesorgt. Mit Spannung warteten die Anleger auf den US-Arbeitsmarktbericht. Wegen der Feierlichkeiten rund um den Unabhängigkeitstag am Samstag, den 4. Juli, wurden die Daten bereits heute veröffentlicht. Nachdem die US-Wirtschaft schon im Mai überraschend wieder Stellen aufgebaut hatte, lag der Jobzuwachs im Juni mit fast 5 Mio. Stellen enorm über den Erwartungen. Der Bericht sorgte für einen erneuten Kursschub an den Börsen. Gleichwohl bleibt die Situation ernst. In der vergangenen Woche haben wieder 1,43 Mio. Menschen in den USA einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe stellen müssen. Im Fokus steht weiterhin die Aktie von Wirecard. Sie ist erneut kräftig in die roten Zahlen gerutscht. Nun verlassen die ersten Geschäftspartner das sinkende Boot.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Das Insuretech-Unternehmen Lemonade ist erfolgreich an der New Yorker Börse gestartet. Der erste Kurs betrug 50,06 Dollar, nachdem der Ausgabepreis nur 29 Dollar betragen hatte. Die zuvor bereits angehobene Angebotsspanne hatte zuletzt 26 bis 29 Dollar betragen. An dem Online-Versicherer sind unter anderem der japanische Softbank-Konzern, die Allianz und die Google-Mutter Alphabet beteiligt.
  • Neben der Wirecard AG haben nun auch sechs deutsche Wirecard-Tochtergesellschaften einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind die Wirecard Technologies GmbH, die Wirecard Issuing Technologies GmbH, die Wirecard Service Technologies GmbH, die Wirecard Acceptance Technologies GmbH, die Wirecard Sales International Holding GmbH und die Wirecard Global Sales GmbH. Das Amtsgericht München hat mit Beschluss vom 02. Juli 2020 den Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé auch als vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der sechs Tochtergesellschaften eingesetzt. "Die Einleitung eines vorläufigen Insolvenzverfahren für die sechs genannten Gesellschaften ermöglicht nun auch die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die dort beschäftigen insgesamt 1.270 Mitarbeiter", teilte der Insolvenzverwalter mit. "Für die rund 250 Mitarbeiter der Wirecard AG ist die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes auf den Weg gebracht worden. Die Agentur für Arbeit hat bereits ihre Zustimmung dazu erteilt. Damit sind die Lohn- und Gehaltszahlungen für die drei Monate Juni bis August gesichert. Gegenwärtig wird die Auszahlung der vorfinanzierten Junivergütungen unter Hochdruck vorbereitet. Voraussichtlich werden die Mitarbeiter im Laufe der kommenden Woche die Auszahlungen erhalten."
  • Bei American Airlines hat sich der Auslastungsfaktor von 15 Prozent im April auf 45 Prozent im Mai und 63 Prozent im Juni erhöht. Wie CNBC berichtet, hat American Airlines allerdings 20.000 Mitarbeiter zuviel für den reduzierten Flugplan im Herbst.
  • Tesla hat im zweiten Quartal trotz der Corona-Krise deutlich mehr Fahrzeuge ausgeliefert als erwartet. Weltweit setzte der E-Autohersteller 90.650 Stück an die Kundschaft ab, wie das Unternehmen mitteilte. Damit wurden die Prognosen der Analysten bei Weitem übertroffen. Obwohl Corona den Automarkt zuletzt stark ausbremste, gingen die Auslieferungen im Jahresvergleich lediglich im Berichtsquartal um etwa 5 Prozent zurück. Das Unternehmen schlug sich damit deutlich besser als die meisten anderen Hersteller.
  • Die Corona-Pandemie hat den US-Automarkt im zweiten Quartal kräftig einbrechen lassen. Bei GM sank der Absatz um 34 Prozent auf 493.000 Fahrzeuge. Der Konzern teilte mit, dass sich Rückgang aber zum Ende des zweiten Quartals verlangsamt habe. Der US-italienische Rivale Fiat Chrysler musste zwar im zweiten Vierteljahr sogar ein Minus von fast 39 Prozent auf rund 367.000 Fahrzeuge hinnehmen, sieht aber seit April ein wieder wachsendes Interesse der US-Kunden am Autokauf.
  • Der Bilanzskandal bei Wirecard zieht weitere Kreise. Auch fünf Tochterfirmen sind nun finanziell am Ende. Wie das Münchner Amtsgericht am Donnerstag mitteilte, haben diese fünf Gesellschaften nun ebenfalls Insolvenz beantragt. Bei den fünf Töchtern handelt es sich um Firmen, die Dienstleistungen und Software für die Muttergesellschaft anbieten. Dazu zählen etwa die Vertriebs- und Marketinggesellschaft Wirecard Global Sales und die Softwarefirma Wirecard Issuing Technologies. Nun verlassen auch die ersten Geschäftspartner das sinkende Boot. Der Einzelhandelskonzern Aldi Süd schränkt seine Geschäfte mit dem Konzern deutlich ein und setzt nun auf einen Konkurrenten. Auch Softbank geht auf Abstand. Der japanische Konzern beendet ebenfalls komplett die Kooperation, wie es laut dpa in informierten Kreisen hieß. Die im April 2019 verkündete Partnerschaft hatte zwei wesentliche Bestandteile: Ein dreistellige Millioneninvestition der Japaner, und die Vermittlung neuer Geschäftsmöglichkeiten, -partner und Kunden an Wirecard. Eine offizielle Stellungnahme von Softbank gab es nicht.
  • Verbraucherschützer weltweit haben vor der Übernahme von Fitbit durch Google gewarnt. 20 Organisationen unterzeichneten ein Dokument, in dem sie Datenschutz- und Wettbewerbssorgen äußern. Durch den Kauf komme Google an vertrauliche Informationen über Nutzer wie ihren Schlaf, Herzschlag und Bewegungsmuster, hieß es. Eine Google-Sprecherin sagte, der Markt für Wearables sei überlaufen. Es gehe bei dem Deal um die Produkte, nicht die Daten.
  • Heute geht das vom japanischen Tech-Investor Softbank gestützte Versicherungs-Startup Lemonade an die New Yorker Börse. Lemonade hat den Ausgabepreis auf 29 Dollar festgelegt und damit über der kurz zuvor angehobenen Spanne von 26 bis 28 Dollar. Die Firma wird somit mit 1,6 Mrd. Dollar bewertet.
  • Apple muss wegen der Coronavirus-Pandemie in den USA wieder Läden schließen. Betroffen seien mehr als zwei Dutzend Geschäfte in sieben Bundesstaaten, teilte der Konzern mit. Insgesamt seien damit in den USA derzeit 77 Apple-Stores zu. Der Konzern betreibt im ganzen Land insgesamt rund 270 Läden.
  • Die US-Luftfahrtaufsicht FAA teilte mit, dass die dreitägigen Zertifizierungsflüge bei dem nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenflieger Boeing 737 Max beendet worden seien. Damit sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, allerdings blieben noch eine Reihe weiterer Hürden. Das Startverbot werde nur aufgehoben, wenn die Sicherheitsexperten der FAA überzeugt seien, dass die Maschine alle Standards erfüllt, betonte die Behörde.
  • Der Fall Wirecard beschäftigt nun Politik und Aktionärsschützer. Am Mittwoch hat BaFin-Chef Felix Hufeld dem Finanzausschuss des Bundestages Rede und Antwort stehen müssen. Hufeld und exkulpierte seine Behörde dabei weitestgehend. Heute werden sich der Bundestag und der bayerische Landtag in einer Aktuellen Stunde mit dem Wirecard-Skandal befassen. Auch die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat sich zu Wort gemeldet. Die Aktionärsschützer fordern den sofortigen Rauswurf des Zahlungsdienstleisters aus dem DAX. Der bisherige Verbleib im deutschen Leitindex tue dem DAX, der Börse und dem Standort Deutschland nicht gut, sagte der Hauptgeschäftsführer der DSW, Marc Tüngler, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Andere Indizes wie der EuroStoxx hätten bereits gehandelt und Wirecard nach dem Insolvenzantrag verabschiedet. Die nächste Überprüfung der Zusammensetzung des DAX steht im September an. Dies ist für Tüngler jedoch zu spät. Die Deutsche Börse könne jetzt nicht an ihrem Regelwerk festhalten, sondern müsse reagieren – „zum Schutz anderer Unternehmen und der Aktienkultur“.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat sich frische Mittel am Anleihemarkt geholt. Wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte, wurden Bonds im Gesamtwert von 6 Mrd. Euro und Laufzeiten von vier bis zwölf Jahren platziert. Die Verzinsung liegt zwischen 0,375 und 1,375 Prozent pro Jahr. Grund der Platzierung ist der Vergleich im Streit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter in den USA. Um 75 Prozent der aktuellen Verfahren abzuschließen, muss Bayer bis knapp 11 Mrd. Dollar auf den Tisch blättern. Auch die restlichen Verfahren sollten in den kommenden Monaten zum Abschluss kommen.
  • Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität der Lufthansa gesenkt. Wie die Agentur mitteilte, hat sie das Rating auf Ba2 von Ba1 zurückgenommen. Der Ausblick ist negativ. Moody's geht davon aus, dass die Luftfahrtindustrie dieses und nächstes Jahr noch erheblich unter Druck bleiben wird.
  • Der Online-Broker Flatex hat im ersten Halbjahr bei der Zahl der Transaktionen deutlich zugelegt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zudem stieg die Zahl der Neukunden stärker als erwartet. Der Vorstand erhöhte deshalb die Prognose für das laufende Jahr und rechnet 2020 jetzt mit bis zu 50 Mio. Transaktionen und über 1,2 Mio. Kunden bis zum Jahresende. Bislang hatte die Prognose bei 1 Mio. Kunden und 35 Mio. Trades gelegen. Der Online-Broker machte vor kurzem auch in der Sportwelt Schlagzeilen, da er Hauptsponsor bei Borussia Mönchengladbach wird.
  • Grenke kann sich im zweiten Quartal über Wasser halten und beobachtet erste Steigerungen im Leasingneugeschäft. „Wir sehen, dass sich die Lage in vielen Regionen etwas entspannt hat. Bei unserem Neugeschäft haben wir im Juni eine erste Belebung gesehen", sagte Konzernchefin Antje Leminsky bei der Vorlage erster Eckdaten für das vergangene Quartal am Donnerstag. „Ob wir von einem Trend sprechen können, wird weiter stark von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängen.“ Eine Prognose für das laufende Jahr sei deshalb weiter nicht möglich. Im zweiten Quartal sank das Neugeschäft in der Leasingsparte im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf 402 Mio. Euro.
  • Der Immobilienkonzern Ado Properties erhöht angesichts der Komplettübernahme von Consus Real Estate sein Kapital. Dabei erwartet sich das Unternehmen einen Bruttoemissionserlös von voraussichtlich 450 Mio. Euro. Insgesamt sollen den Aktionären 30,8 Mio. Aktien zu einem Preis von 14,60 Euro im Verhältnis von 5 zu 12 angeboten werden. Dabei hat der Wohnimmobilienkonzern bereits feste Zusagen von Aktionären erhalten, die einer Gesamtbeteiligung von rund 36 Prozent entsprechen. Die Bezugsfrist soll am 6. Juli beginnen und am 20. Juli enden.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis zahlt im Rahmen einer außergerichtlichen Vereinbarung mit US-Behörden 678 Mio. US-Dollar aufgrund mutmaßlich unzulässiger Zahlungen an Ärzte. Bei den Vorwürfen ging es um Werbeveranstaltungen sowie um Treffen mit Ärzten, bei denen auch Rednerhonorare gezahlt wurden. Die Mediziner sollen dann verstärkt Novartis-Medikamente gegen bestimmte Erkrankungen verschrieben haben.

Konjunktur & Politik

  • Laut Medienberichten plant die Bundesregierung ab Januar steuerliche Entlastungen und eine Anhebung des Kindergelds. Das Kindergeld soll um 15 Euro pro Kind steigen. Auch die Kinderfreibeträge bei der Einkommensteuer sollen entsprechend aufgestockt werden. Zusätzlich soll der steuerliche Grundfreibetrag von 9.408 auf 9.697 Euro angehoben werden. Die Einkommensgrenze, ab der der Spitzensteuersatz von 42 Prozent fällig wird, steigt leicht auf 57.919 Euro. Die Entlastungen summieren sich laut "FAZ" auf 11,8 Milliarden Euro im Jahr.
  • In den USA sind die Aufträge in der Industrie im Mai um 8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, nachdem es im April zu einem Einbruch um 13 Prozent gekommen war. Experten hatten für Mai einen Anstieg in der gemeldeten Größenordnung erwartet.
  • Außerhalb der Landwirtschaft sind im Juni in den USA 4,8 Mio. Stellen neu hinzugekommen, teilte das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Analysten hatten nur mit einem Zuwachs von im Schnitt 3,23 Mio. gerechnet. Außerdem wurden die Mai-Daten nach oben revidiert. Demnach wurden im Vormonat 2,7 Mio. neue Stellen geschaffen, nachdem zuvor nur ein Zuwachs um 2,51 Mio. gemeldet worden war. Die Arbeitslosenquote fiel von 13,3 Prozent im Vormonat auf 11,1 Prozent.
  • Die Löhne und Gehälter in den USA sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent gefallen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Stundenlöhne dagegen um 5,0 Prozent.
  • In der vergangenen Woche stellten 1,43 Mio. Menschen in den USA einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,35 Mio. erwartet. Mehr als 45 Mio. Menschen verloren seit Mitte März mindestens zeitweise ihren Job - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
  • Das Defizit in der Handelsbilanz der USA hat sich im Mai nach Angaben des Handelsministeriums zum Vormonat um 4,8 Mrd. auf 54,6 Mrd. Dollar ausgeweitet. Analysten hatten mit einem Fehlbetrag von 53,2 Mrd. Dollar gerechnet. Ausschlaggebend für das höhere Defizit waren fallende Ausfuhren.
  • St. Louis-Fed-Chef James Bullard warnt vor einer Finanzkrise als Folge der Corona-Pandemie. In einem Interview mit der "Financial Times" forderte er ein besseres Risikomanagement in der Gesundheitspolitik. Ansonsten „könnten wir eine Welle von großen Firmenpleiten bekommen, die sich zu einer Finanzkrise ausweiten könnte". Daher sei es für die Fed angemessen, ihre Geldversorgung beizubehalten, obwohl sich die Liquidität an den Finanzmärkten bereits verbessert habe.
  • Der Bund darf neue Milliarden-Kredite aufnehmen, um das Konjunkturpaket in der Corona-Krise zu finanzieren. Der Bundestag hat am Donnerstag den zweiten Nachtragshaushalt für 2020 verabschiedet. Damit steigt die für das laufende Jahr geplante Neuverschuldung auf 217,8 Mrd. Euro. Mit dem zusätzlichen Geld sollen vor allem Konsum und Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder in Schwung gebracht werden. „Und wir werden den Sozialstaat, der uns so leistungsfähig durch diese Krise führt, nicht antasten, sondern ausbauen", sagte Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Die Bundesregierung werde nicht gegen die Krise ansparen. So würden ab Januar die Renten von Menschen mit geringen Bezügen durch die Grundrente aufgestockt.
  • Die Zahl der Arbeitslosen im Euroraum ist im Mai gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat waren 159.000 Personen zusätzlich ohne Job - insgesamt 12,146 Mio., wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg von 7,3 auf 7,4 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge. Im März begannen viele Länder mit harten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die im April und teilweise auch im Mai anhielten.
  • Kommt es zu einer erneuten Zuspitzung im Nahen Osten? Jordanien und der Libanon haben Israel vor einer möglichen Annexion von Teilen des besetzten Westjordanlandes gewarnt. Eine Annexion sei ein „unverhohlener Verstoß" gegen internationales Recht, sagte Jordaniens Außenminister Aiman al-Safadi nach einem Treffen mit seinem libanesischen Kollegen Nassif Hitti in Amman. Sie untergrabe eine Zwei-Staaten-Lösung und alle Versuche, einen gerechten Frieden im Nahost-Konflikt zu erreichen. Hitti ergänzte, eine Annexion sei eine „sehr gefährliche Angelegenheit". Es handele sich um den israelischen Versuch, einer friedlichen Regelung für die Frage der Palästinenser ein Ende zu setzen. Er warnte vor den Auswirkungen auf Jordanien und den Libanon. In der arabischen Welt stoßen Israels Pläne, Teile des besetzten Westjordanlandes zu annektieren, auf strikte Ablehnung. Die Palästinenser beanspruchen das Westjordanland für einen eigenen Staat.
  • Die Corona-Infektionszahlen in den USA legen weiter im Rekordtempo zu. Einer Reuters-Berechnung zufolge gab es am gestrigen Mittwoch fast 50.000 Neuinfektionen, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Das Virus grassiert vor allem in Kalifornien, Texas, Florida und Arizona. Bereits am Dienstag waren fast 48.000 neue Infektionen registriert worden. Einige US-Bundesstaaten haben daher Lockerungen wieder zurückgenommen. So mussten in Kalifornien Bars, Kinos und Museen schließen und Abstandsregeln werden verstärkt kontrolliert. Pennsylvania führte eine Maskenpflicht ein. US-Präsident Donald Trump glaubt weiter an ein schnelles Verschwinden des Virus. Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen, und „das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden“, sagte der Republikaner zu Fox Business. Die Demokraten werfen Trump vor, im Kampf gegen das Coronavirus kapituliert zu haben.
  • Die Gesundheitsbehörden haben dem Robert Koch-Institut (RKI) bis Donnerstagmorgen neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind damit in Deutschland 195.228 Menschen positiv getestet worden. Die Zahl der Toten stieg um 9 auf 8.994 Menschen. Die Zahl der Genesenen wird auf 180.300 Personen geschätzt - 500 mehr als gestern. Damit leiden in Deutschland aktuell etwa 5.930 Menschen an Covid-19.
  • Die deutsche Autobranche hofft darauf, in den kommenden Monaten wieder langsam bergauf zu fahren. Das hat die Konjunkturumfrage des ifo Instituts ergeben. Die Geschäftserwartungen sind erstmals nach sieben Monaten deutlich ins Positive gedreht. Der Erwartungsindikator stieg im Juni auf plus 27,7 Punkte nach minus 11,9 im Mai.
  • Nach dem Erlass des sog. Sicherheitsgesetzes in China für Hongkong ist ein bitter ausgetragener Streit zwischen Peking und London über den Umgang mit den ehemaligen britischen Untertanen entstanden. Der Plan des britischen Premiers Boris Johnson, den rund 3 Mio. Bewohnern der ehemaligen Kronkolonie eine Einbürgerung anzubieten, stößt in Peking auf heftigen Widerstand. Das neue Sicherheitsgesetz war in Hongkong und international scharf kritisiert worden.
  • Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen in den Vereinigten Staaten rechnen Analysten mit einer Entspannung am US-Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote soll demnach von 13,3 Prozent im Mai auf etwa 12,5 Prozent im Juni sinken. Damit wäre sie immer noch neun Prozentpunkte höher als im Februar. Die Regierung wird die neuen Arbeitsmarktdaten am Donnerstag (14.30 Uhr MESZ) bekanntgeben.
  • Bei einer von Manipulationsvorwürfen überschatteten Abstimmung haben die Menschen in Russland mit deutlicher Mehrheit für die neue Verfassung und damit zugleich für einen Machterhalt von Kremlchef Wladimir Putin votiert. Rund 78 Prozent der Wahlberechtigten stimmten nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmzettel laut Wahlkommission für das neue Grundgesetz, mit dem Putin bis 2036 an der Macht bleiben könnte. 21,2 Prozent lehnten demnach die Verfassung ab.
  • US-Präsident Donald Trump plädiert für neue direkte Hilfszahlungen an die Steuerzahler, um die Konjunktur in Schwung zu bringen. Es gehe darum, den Menschen „schnell und unkompliziert" Geld zukommen zu lassen, sagte Trump zu Fox Business. Er plane grössere Auszahlungen für die Menschen als die Demokraten, sagte der Republikaner.
  • Der US-Zoll hat chinesische Produkte aus menschlichem Haar beschlagnahmt, die in Zwangsarbeit hergestellt worden sein sollen. Eine Sprecherin der Behörde sprach von einem schweren Verstoß gegen die Menschenrechte. Die Beschlagnahmung solle eine klare und direkte Botschaft senden, dass die Vereinigten Staaten keine verbotenen und unmenschlichen Praktiken in ihren Lieferketten duldeten. Den Angaben zufolge hat die Ware einen Wert von 800.000 Dollar und stammt aus der Provinz Xinjiang.

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