Hoher Schuldenstand: Spaniens Kampf gegen Windmühlen
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London (BoerseGo.de) – Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Rating für Spanien auf der Einstufung "BBB+" mit negativen Ausblick belassen. Die dem Land versprochene Hilfszahlung von bis zu 100 Milliarden Euro habe keinen unmittelbaren Einfluss auf die Ratingvergabe gehabt, teilte S&P am Montagabend mit. Sollte Spanien tatsächlich die gesamte Summe beanspruchen, dann würde der Schuldenstand des Landes im Zeitraum 2012 bis 2014 auf bis zu 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen, hat S&P berechnet.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt am Dienstag, erhielte Spanien das vereinbarte Maximum an Krediten, so erhöhte sich die Staatsschuld um etwa zehn Prozentpunkte, da das jährliche spanische BIP etwa eine Billion Euro betrage. Damit geriete die spanische Staatsschuld bereits in diesem Jahr in die Nähe des kritischen Wertes von 90 Prozent des BIP, oberhalb dessen nach einer ökonomischen Faustregel das Potentialwachstum so gering werde, dass ein Land seine Schulden nicht mehr aus sich selbst heraus abtragen kann, so die FAZ.
EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn hat die Lage in Spanien als schwierig bezeichnet. Vor dem Wirtschaftsausschuss des Europaparlaments sagte Rehn am Montag, die Kommission sei zu dem Schluss gekommen, dass "Spanien sehr ernsten Ungleichgewichten" ausgesetzt sei, nicht zuletzt in seinem Finanzsektor, und dass dies dringlich angegangen werden müsse. Bisher ist noch unklar, ob das Hilfsgeld für Madrid aus dem Rettungsmechanismus EFSF oder dem ESM stammen soll. Rehn verlangte bei dieser Frage sofortige Klärung.
In der vergangenen Woche hatte Fitch Spanien um drei Noten auf "BBB" herabgestuft. Von den Kollegen von Moody’s wird Madrid mit der Note "A3" bewertet.
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