Fundamentale Nachricht
13:59 Uhr, 11.12.2015

Kein "Happy End" am Ölmarkt

Die Internationale Energieagentur IEA geht vorerst nicht von einem Abebben der Ölschwemme aus. Das Überangebot am Weltmarkt werde mindestens bis spät ins Jahr 2016 anhalten, heißt es im neuen Monatsbericht.

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New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Freitag erneut deutlich auf Mehrjahrestiefs gefallen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank im Mittagshandel bis auf 38,90 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2009. Zuletzt lag der Preis bei 39,11 Dollar. Das waren 64 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank am Mittag bis auf 36,12 Dollar. Zuletzt lag der Preis bei 36,35 Dollar. Das waren 41 Cent weniger als am Vortag.

Die Internationale Energieagentur IEA spricht den Ölpreis-Bullen wenig Mut zu. Die Organisation erwartet ein weiterhin sehr hohes Ölangebot am Weltmarkt. Das Überangebot werde mindestens bis spät ins Jahr 2016 anhalten, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht der IEA. Als Grund wird die jüngst bekräftigte Strategie der OPEC herangeführt, deren Mitgliedsstaaten noch höhere Förderquoten als die derzeitig 31,5 Mio. Barrel/Tag in Aussicht gestellt haben. „Weil die Lagerbestände auch 2016 weiter anschwellen, wird es immer noch viel Öl geben, das auf dem Markt lastet", heißt es in dem Bericht der IEA weiter.

Ins Bild passt hier der aktuell veröffentlichte OPEC-Monatsbericht für November, demzufolge die Ölproduktion des Kartells im November um 230.000 auf 31,7 Mio. Barrel pro Tag gestiegen ist - ein Dreijahreshoch. Maßgeblich für den kräftigen Monatsanstieg war eine Produktionssteigerung um knapp 250.000 Barrel pro Tag im Irak auf 4,3 Mio. Barrel pro Tag.

Die jüngste Entscheidung der OPEC deute auf eine Fortsetzung der Strategie hin, mit einer möglichst hohen Förderung andere Produzenten aus dem Markt zu drängen, urteilte die IEA. Zurzeit leidet vor allem die Schieferölbranche in den USA unter den stark gefallenen Ölpreisen. Zahlreiche Bohrlöcher lassen sich nicht mehr profitabel betreiben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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