Fundamentale Nachricht
11:47 Uhr, 29.09.2021

Hohe Ölpreise: Ursachensuche

Die Preisdynamik ist unterm Strich sehr hoch. Seit Jahresbeginn haben die beiden Referenzsorten jeweils fast 60 Prozent zugelegt. Es gibt mehrere Gründe für den Anstieg.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 78,64400 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Erstmals seit 2018 ist der Preis für die Ölsorte Brent am Dienstag über die Marke von 80 Dollar je Barrel gesprungen. Auch US-Öl der Sorte WTI ist mit 76 Dollar so teuer wie zuletzt vor drei Jahren. Im Verlauf des Handelstages nahmen Investoren Gewinne mit, sodass die Notierungen am heutigen Mittwoch rund zwei Dollar tiefer liegen. Doch die Rally dürfte damit noch nicht an ihre Ende gekommen sein.

Die Preisdynamik ist unterm Strich sehr hoch. Seit Jahresbeginn haben die beiden Referenzsorten jeweils fast 60 Prozent zugelegt. Die US-Bank Goldman Sachs erhöhte jüngst ihre Kurzfrist-Prognose für Brent (per Ende 2021) von 80 auf 90 Dollar/ Barrel. „Die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage sei höher, als man zuletzt erwartet habe, hieß es in einer Studie. Die Rohstoffexperten der Commerzbank sehen das ähnlich. Der Ölmarkt sei aufgrund einer anziehenden Nachfrage und eines eingeschränkten Angebots angespannt. Dies dürfte den Ölpreisen weiterhin Rückenwind geben, hieß es in einem aktuellen Kommentar.

Mehrere Ursachen treiben die Preise: Der Hurrikan Ida hat Ende August die Gas- und Öl-Infrastruktur der Küste des US-Bundesstaates Louisiana und im Golf von Mexiko verwüstet. In den vergangenen vier Wochen sind in der ölreichen Region 74,4 Mio. Barrel Öl weniger als geplant produziert worden, wie die Commerzbank informierte.

Die US-Schieferölindustrie leidet darüber hinaus noch immer an den Folgen des Preissturzes in der Corona-Krise. Die Förderung in Texas und New Mexico kommt nur langsam wieder in Gang. Viel Firmen waren in die Insolvenz gegangen, es fehlen nun Mittel für Investitionen. Nicht zuletzt lässt die OPEC+ sich mit dem Hochfahren der Produktion Zeit. Die Ölallianz verfügt über hohe Reservekapazitäten, hat aber erst im Juli die Produktion sukzessiv erhöht. Analysten rechnen nun aber mit einer Steigerung der Förderquoten im Oktober.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten