Hoffnung auf eine erneuerte europäische Integration
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London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach Jahren des pessimistischen Blicks auf die Zukunft der Eurozone scheinen die Aussichten in den vergangenen Wochen eine Wendung zum Besseren genommen zu haben. Die europäischen Volkswirtschaften begannen sich zur gleichen Zeit zu erholen, als sich die politischen Risiken im Kielwasser der niederländischen und französischen Wahlen auflösten. „Der vielleicht wichtigste Aspekt ist, dass die EU, mit einer dreifach existenziellen Bedrohung von außerhalb konfrontiert, ausgerechnet jetzt an der Schwelle der Reformen zu stehen scheint, die für ihr langfristiges Überleben entscheidend ist“, betont Ahmed Behdenna, Senior Multi-Asset Strategist bei Aviva Investors in einem aktuellen Marktausblick. Diese drei Bedrohungen sind für ihn Trumps Wahl zum US-Präsidenten, der Brexit und die aggressiven Aktionen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Osteuropa.
Bisher war die Reaktion der Finanzmärkte auf die jüngsten Entwicklungen laut Behdenna „ziemlich verhalten“. Ausländische institutionelle Investoren, die sich an früher Enttäuschungen erinnern, schienen mit neuen Investitionen in der EU vorsichtig zu sein. „Da jedoch eine wirtschaftliche Wiederbelebung im Gange ist, könnten weitere Beweise für die politische Integration ein Umdenken bei Investoren einleiten“, schreibt der Fondsexperte. Die Eurozone scheine nun in mancher Hinsicht stabiler zu sein als die USA oder Großbritannien. Aktuell sehe er wenig Argumente für eine frühe Rückkehr der Spekulation über einen Bruch der Eurozone, unterstreicht Behdenna. „Wir erwarten einen weiteren Stimmungsaufschwung, wenn die Bundestagswahl vorbei ist, was zu neuen Mittelzuflüssen in europäische Vermögenswerte führen dürfte, vor allem in Aktien, die sowohl von den verbesserten Konjunkturaussichten als auch von der Aussicht auf eine tiefere politische Integration profitieren sollten“, so der Aviva Investors-Manager. Die starke Berichtssaison der Unternehmensgewinne im vergangenen Quartal habe bereits eine breit angelegte Konjunkturverbesserung offenbart
Auch der Euro scheine aktuell unterbewertet und ist weiterhin auf dem Weg nach oben. „Wir sind überzeugt, dass die EZB sich zunächst mit dem Tapering beschäftigt, bevor sie anfängt die Zinsen anzuheben. Dies dürfte der Markt weiter einpreisen". Für die Anleihemärkte sei der Ausblick negativ, angesichts der starken Konjunkturdaten und dem schrittweisen Ausstieg der EZB aus der expansiven Geldpolitik. Staatsanleihen aus den Peripherien dürften die Anleihen der Kernstaaten übertreffen und der Finanzsektor, insbesondere die Banken, sollten von der Änderung der Geldpolitik profitieren.
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