Fundamentale Nachricht
16:00 Uhr, 06.10.2014

Hewlett-Packard gibt Details zur Aufspaltung bekannt - VW setzt künftig verstärkt auf Produktions-Roboter

Nachdem sich die US-Börsen in den vergangenen zwei Wochen deutlich von ihren jüngsten Rekordhöhen verabschiedet haben, zeichnet sich am Montag an der Wall Street ein freundlicher Handel ab. Impulse von Konjunkturseite sind heute allerdings nicht zu erwarten.

Erwähnte Instrumente

US-Börsen starten freundlich in die neue Woche

Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat der Wall Street am Freitag Flügel verliehen. Es wurden im September deutlich mehr Stellen ex Agrar geschaffen, zudem fiel die Arbeitslosenquote mit 5,9 % erstmals seit Mitte 2008 wieder unter die 6-Prozentmarke. Der US-Leitindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Aufschlag von 1,27 % ins Wochenende. Angesichts fehlender neuer Wegmarken auf dem heutigen Konjunkturkalender dürften es die Investoren zunächst ruhiger angehen lassen. Der Dow Jones Ind. liegt aktuell mit 0,41 % vorne bei 17.078 Punkten, die Tech-Börse Nasdaq Composite gewinnt zur Stunde 0,32 % auf 4.490,00 Punkte.

Hewlett-Packard gibt Details zur Aufspaltung bekannt

Hewlett-Packard will sein Geschäft künftig in zwei getrennten Unternehmen fortführen, die beide an der Börse notiert sein werden. Die Trennung soll bis Ende Oktober 2015 über die Bühne gehen, dafür sollen Anteilseigner neue Aktien erhalten. In eine Firma kommen Computer und Drucker, in der zweiten wird das Geschäft mit Dienstleistungen und Technik für Unternehmen zusammengefasst. Zugleich wird der laufende Stellenabbau verstärkt, insgesamt 55.000 Arbeitsplätze sollen wegfallen.

Boeing: Alaska Air bestellt 10 Passagiermaschinen

Neuer Auftrag für Boeing aus der Heimat: Die Fluggesellschaft Alaska Airlines bestellt zehn Exemplare der Ausführung 737-900ER für die Langstrecke. Laut Preisliste beläuft sich der Auftrag auf einen Gesamtwert von 990 Mio. US-Dollar.

Waldorf Astoria New York wird chinesisch

Die Hotelkette Hilton verkauft das Hotel-Flaggschiff Waldorf Astoria in New York für 1,95 Milliarden US-Dollar an den chinesischen Versicherer Anbang Insurance. Die Vereinbarung der Unternehmen sieht nur einen Eigentümerwechsel vor, Hilton betreibt das Hotel weiter.

Axel Springer investiert im Silicon Valley

Der Verlag Axel Springer investierte 20 Millionen Dollar in die US-Webseite Ozy, die Nachrichten und Trend-Geschichten veröffentlicht. Die Investition sei ein weiterer Schritt, um uns Zugang zur englischsprachigen Welt und dem weltweiten Markt zu geben, sagte Springer-Vorstandschef Mathias Töpfer am Montag in Berlin.

VW setzt künftig verstärkt auf Produktions-Roboter

Der Volkswagen-Konzern will künftig verstärkt auf Roboter-Technik setzen um die in Rente gehenden, geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahre zu ersetzen: „Wir haben die Möglichkeit, Menschen durch Roboter zu ersetzen und trotzdem in bisherigem Umfang Nachwuchskräfte einzustellen“, sagte VW-Personalvorstand Neumann. Aber auch unter Kostengesichtspunkten sind Roboter interessant: In der deutschen Autoindustrie liegen die Arbeitskosten bei mehr als 40 Euro pro Stunde, in Osteuropa sind es 11. Der Ersatzmann für Routinearbeiten in der Fabrik kostet bereits heute nur etwa fünf Euro je Stunde. Neue Robotergenerationen werden voraussichtlich noch günstiger sein. Diesen Kostenvorteil müssen wir uns zunutze machen“, so der VW-Manager.

Renten: Beitragszahler könnten entlastet werden

Die Rentenbeiträge könnten zum neuen Jahr sinken. Wenn sich wegen der guten Lage die Möglichkeit biete, den Beitragssatz zum 1. Januar 2015 abzusenken, dann werden wir das tun, sagte Bundessozialministerin Nahles (SPD) am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Griechischer Haushaltsentwurf für 2015: Aufhellung in Sicht

Laut Ankündigung des griechischen Vize-Finanzministers Staikouras wird im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % erzielt, nach einem Minus von 3,9 % 2013. Der Etatentwurf für 2015 geht von einem weiteren Wachstum von 2,9 Prozent aus. Zugleich soll im laufenden Jahr mit zwei Prozent Haushalts-Primärüberschuss (ohne Bedienung der Staatsschulden) das Ziel von 1,5 Prozent deutlich überschritten werden. Der Etatentwurf für 2015 sieht einen Primärüberschuss von 2,9 Prozent am Bruttoinlandsprodukt vor.

Konjunkturprognose - Nur leichtes Wachstum zu erwarten

Die Wirtschaftsleistung des Euroraums dürfte im vierten Quartal nur moderat um 0,2 Prozent zum Vorquartal zulegen. Auch im abgelaufenen dritten Quartal gehen drei Forschungsinstitute aus Deutschland, Frankreich und Italien (ifo, INSEE, ISTAT) nur von einer Zunahme um 0,2 Prozent aus, wie sie am Montag berichteten. Für das Gesamtjahr 2014 ist ein Wachstum von 0,8 Prozent zu erwarten.

EZB steht unter Beschuss

Die Kritik am EZB-Ankaufprogramm für Pfandbriefe und Kreditpakete nimmt zu. Insbesondere aus Deutschland melden sich Stimmen, die mit dem Kurs von EZB-Präsident Draghi nicht mehr einverstanden sind. So moniert Bundesbank-Präsident Weidmann im Focus, mit dem von Draghi angekündigten Ankauf von sog. „Ramschanleihen" könnten Kreditrisiken „auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert“ werden, indem es das Haftungsprinzip aushebele. „Die Finanzkrise hat gezeigt, wie gefährlich es sein kann, dieses Prinzip zu vernachlässigen.“ Die EZB will Banken durch den Kauf von Kreditpaketen entlasten und ist dabei auch bereit zum Erwerb sog. Ramschpapiere. EZB-Präsident Draghi hatte das Programm am Donnerstag angekündigt.

sentix-Institut sieht Eurozone in neue Rezession schlittern

Der sentix-Konjunkturindex für die Eurozone fällt im Oktober um 3,9 Punkte auf minus 13,7 Zähler, wie das Institut mitteilte. Das ist der dritte Rückgang in Folge. Sein negativer Wert deutet auf eine Rezession hin.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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