Heiße Tee-Hausse lockt Börsianer
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Wer sich für chinesische Tees und Finanzmärkte interessiert, kommt nicht um die Sorte „Da Hong Pao“ herum – zu deutsch, „rotes Abendkleid“. Geerntet werden die Blätter mit dem verführerischen Namen in den Wuyi-Bergen der chinesischen Provinz Fujian, verkauft in einem Teeladen in der Küstenstadt Xiamen im Süden der Provinz. Soweit die Angaben der staatlichen Internetpräsenz Crienglish.com. Wer sich allerdings mit dem Händler vor Ort unterhält, erfährt von einer massiven Tee-Hausse, die fast schon an die Tulpeneuphorie von 1637 in Holland erinnert, bei der damals eine einzige Tulpenzwiebel der Sorte „Viceroy“ für den irrwitzigen Gegenwert von 2.500 Gold-Florin den Besitzer gewechselt haben soll. Ähnliches wird nun auch von besagter Teesorte gemunkelt, die allein während der vergangenen zwölf Monate um 200 bis 300 Prozent an Wert zugelegt hat. Kosteten 500 Gramm bislang etwa 300 bis 500 Yuan, reicht die Preisspanne heute von 1200 bis 8000 Yuan (zirka 870 Euro). Für die gleiche Menge eines seltenen Ablegers des „Da Hong Pao“ wurden neulich sogar 100.000 Yuan, also knapp 11.000 Euro bezahlt. Und so ist es nur logisch, dass nicht nur die Zahl der Teegeschäfte vor Ort sprunghaft angestiegen ist, sondern auch Börsianer und andere Geschäftsleute von dieser Mega-Hausse angezogen wurden, die von Märkten viel, von Tee aber vermutlich noch weit weniger verstehen als von Bordeaux-Weinen. Deren Preise wiederum sind ebenfalls durch chinesische Nachfrage in den vergangenen Jahren sprunghaft, teilweise um 200 bis 300 Prozent angestiegen, zeigen allerdings noch nicht keine derartig starke Anzeichen einer Blasenbildung wie der seltene Abendkleid-Tee.
Was wären die Daxianer doch froh, wenn der deutsche Leitindex endlich eine ähnliche Entwicklung zeigen würde. Damit ist natürlich keine euphorische Hausse gemeint, sondern der Anfang einer schönen Aufwärtsbewegung nach langen Monaten der ausgedehnten Konsolidierung. Vor allem weil der schwierige Börsenmonat September nun endlich vorbei ist. Stattdessen aber zeigt sich das Börsenbarometer volatil, leider nur auf engstem Raum. Fast könnte man den Eindruck bekommen, der Markt befände sich nur noch in den Händen weniger Day-Trader. Trotzdem sehen wir immer noch Potenzial bis 6.420/25 (danach 6.605/15), solange die Marke 6.030/40 (ist nach Überschreiten von 6.340 auf 6.190/95 anzuheben!) nicht versagt.
Alle in diesem Dokument genannten Preisniveaus verlieren bei einem Durchstoß von zehn Punkten ihre Gültigkeit.
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