HB: Neuverschuldung des Bundes soll 2012 dramatisch sinken
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Kiel/ Berlin (BoerseGo.de) – Der Bundesfinanzminister darf sich entspannt zurücklehnen: Berechnungen eines führenden Wirtschaftsinstituts zufolge wird die Neuverschuldung des Bundes deutlich stärker zurückgehen als vom Finanzministerium veranschlagt. Nach den 29 Milliarden Euro an neu aufzunehmenden Krediten in diesem Jahr werde der Bund 2012 nur noch etwa 19 Milliarden Euro Defizit machen, sagte der Finanzexperte Alfred Boss des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) dem Handelsblatt.
Und auch um die Finanzen der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist es laut dem Wirtschaftsexperten besser bestellt als gedacht. Nach den Berechnungen des IfW-Forschers wird die BA in diesem Jahr ein Defizit von nur noch 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften und 2012 einen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro erzielen. Die BA selbst geht davon aus, in diesem Jahr noch ein Defizit von 1,9 Milliarden Euro ausweisen zu müssen. Hauptgrund der Verbesserungen ist Boss zufolge die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lohnsumme, die von steigenden Löhnen und steigender Beschäftigung gleichermaßen nach oben getrieben werde.
Dank der starken Konjunktur hat sich der deutsche Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten überraschend gut entwickelt. Die Zahl der Erwerbslosen geht deutlich zurück, manche Unternehmen klagen bereits über Probleme bei der Mitarbeitersuche. Insbesondere Ingenieure und Informatiker werden gesucht.
Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt die Bundesagentur für Arbeit nun auf Hilfe von außen. Gesucht werden qualifizierte Fachkräfte aus den europäischen Krisenländern, insbesondere auf der iberischen Halbinsel wirft die BA ihr Netz aus: "Es gibt ein großes Potenzial in Spanien, Tausende von Ingenieuren sind arbeitslos, auch IT-Spezialisten", sagte die Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Welt vom Montag. 17.000 Spanier seien grundsätzlich an einer Arbeit in Deutschland interessiert. Haupthindernis seien aber fehlende Kenntnisse der deutschen Sprache. In Spanien liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei gut 20 Prozent.
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